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Thüringer Brauerei schlägt Alarm! „Größtes Problem meiner Branche“

Nach der Forderung der Riegele-Brauerei die Pfandpreise zu erhöhen, werden jetzt auch die Stimmen der Thüringer Brauereien lauter.

Thüringen
© IMAGO / Jochen Tack

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Weißt du eigentlich, was mit deiner Bierflasche passiert, wenn du sie zurück in den Kasten stellst und diese dann brav an einem Pfandautomaten abgibst? Soviel sei gesagt, es ist ein ganz schönes Heckmeck – nicht nur in Thüringen.

Nach der Forderung der Riegele-Brauerei, die Pfandpreise zu erhöhen, werden jetzt auch die Stimmen der Thüringer Brauereien lauter. Denn das veraltete Pfandsystem habe schon lange eine „Sanierung“ nötig. Wie umständlich, aufwendig und teuer das Gefäß für den Gerstensaft ist, erfährst du hier.

Thüringer Brauerei-Leiter kritisiert Pfandsystem

Wer kennt es nicht: Der Bierkasten ist leer – aber irgendwie fehlt dann doch immer mindestens eine Flasche und dann geht die Suche nach einem Lückenfüller los. Oft wird dann zu einer anderen Marke mit einer anderen Flasche gegriffen. „Hauptsache der Kasten wird voll“, lautet hier oft die Devise. Doch warum hier sprichwörtlich der Hund begraben liegt und warum deshalb die Thüringer Brauereien verzweifeln, bekommst du jetzt erklärt.

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„Das Pfandsystem ist das größte Problem meiner Branche“, sagt Nico Wagner, Leiter der Rosenbrauerei in Pößneck. Der Schlamassel gehe schon mit den unterschiedlichen Formen der Bierflaschen los. Denn anders als beim Mineralwasser gibt es keine Einheitlichkeit. Und so haben viele Marken ihre eigenen Größen. Denken wir dabei mal an Astra oder auch die Radeberger-Flaschen sehen anders aus als beispielsweise das Rosenpils oder Apoldaer. Einen „gemeinsamer Flaschenpol“, den auch jeder sorgfältig aufstockt, gibt es also beim Bier nicht. Weder in Thüringen noch in ganz Deutschland.

Thüringer Brauerei-Leiter fordert Pfand-Initiative

„Wir haben das Problem, wenn wir eine Kiste Bier in den Markt liefern und der kommt dann mit verschiedenen Flaschenarten zurück, dürfen wir auf unsere Kosten aussortieren und wir dürfen diese Flaschen auf unsere Kosten mit den anderen Brauereien austauschen. Auf den deutschen Straßen sind so viele Lkw unterwegs, die nur Leergut transportieren“, erklärt Nico Wagner weiter. Und da sind noch nicht einmal die Preise angesprochen. „Eine neue Bierflasche kostet rund 30 Cent. Der Flaschenpfand ist nur 8 Cent“, so Wagner. Selbst wer kein Mathe-Genie ist, erkennt das fatale Minusgeschäft.


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Stelle man sich also vor, die Thüringer Brauereien bestücken einen Kasten mit neuen Flaschen (und füllen diese dann mit Bier), geben sie in den jeweiligen Markt und bekommen dann eine buntgewürfelte Mischung wieder – das zu ordnen kostet Zeit und Geld. Und dabei ist noch nicht bedacht, dass der Kauf 30 Cent kostet, der Pfand aber 8 Cent beträgt. „Jeder der neue Flaschen kauft ist bekloppt, deswegen macht es niemand“, sagt Nico Wagner. „Ich unterstütze die Pfand-Initiative mit aller Kraft. Soweit es mir eben möglich ist“.