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Wetter in Thüringen: Angst vor dem Hitze-Sommer – Land ergreift erste Maßnahmen

Hitze wird im Wetter in Thüringen wohl ein wiederkehrendes Problem bleiben. Die Regierung ergreift jetzt Maßnahmen.

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Die heftigsten Wetterlagen in Thüringen seit 1990

Dauerregen, Sturm oder Rekord-Hitze: Das waren die heftigsten Wetterlagen in Thüringen seit 1990.

Okay, wenn die Temperaturen am Dienstag (18. April) nur mit Mühe überhaupt die Zweistelligkeit erreichen, scheint ein „Hitze-Sommer“ in Thüringen noch in weiter Ferne zu sein. Wie die Sommer-Wetter in Thüringen in den letzten paar Jahren war, ist aber natürlich kein Geheimnis. Temperaturen wie am Mittelmeer waren da auch bei uns keine Seltenheit.

Der Klimawandel macht auch vor dem Freistaat keinen Halt. Die Kommunen und Städte in Thüringen stellt das Wetter vor einige Probleme. Deswegen zieht das Land jetzt Konsequenzen.

Wetter in Thüringen: Maßnahmepaket für den Hitze-Sommer

Trinkwasser in öffentlichen Bereichen, Hinweise auf kühle Orte, Bäume als Schattenspender, Hitzepaten für besonders gefährdete Menschen: Thüringens Kommunen sollen besser auf Hitzewellen und den nötigen Gesundheitsschutz vorbereitet werden. Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) und Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) legten am Dienstag einen Maßnahmenkatalog zur Umsetzung vor Ort vor. Er bündelt Akutmaßnahmen, mittel- und längerfristige Schritte und informiert die Kommunen über finanzielle Fördermöglichkeiten.

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Angesichts der Klimaveränderungen und der seit Jahren zu beobachtenden Zunahme von Hitzetagen mit Temperaturen von mehr 30 Grad Celsius sei das Interesse am Hitzeschutz bei den Kommunen da, sagte Werner. So habe die Landeshauptstadt Erfurt ein eigenes Internet-Hitzeportal aufgebaut, in denen etwa Standorte von Trinkwasserspendern oder kühle Orte aufgeführt würden. Vor allem kleine Kommunen aber täten sich schwer, sagte Stengele.

Wetter: Für diese Thüringer ist die Hitze besonders problematisch

Weil ältere Menschen besonders unter den gesundheitlichen Folgen litten, sei Hitze für Thüringen mit seiner Bevölkerungsstruktur ein besonderes Problem, sagte Werner. Eine Idee aus dem Maßnahmenkatalog sind deshalb Patenschaften, bei denen sich Angehörige, Nachbarn oder andere Freiwillige bei Hitze um Hilfsbedürftige wie alleinlebende Ältere kümmern.


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Neben Sofortmaßnahmen gehe es aber auch um Investitionen von Kommunen in Klimaschutz und Maßnahmen zur Klimaanpassung, so die Minister. Dafür stünden für dieses und das kommende Jahr 50 Millionen Euro zur Verfügung. Der Maßnahmenkatalog soll den Kommunen am 26. April während einer Konferenz in Erfurt vorgestellt werden.

2018 waren den Ministerien zufolge in Thüringen erstmals mehr als 20 Tage mit Tagestemperaturen von mindestens 30 Grad Celsius gezählt worden. 2022 war nach früheren Angaben des Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz das wärmste Jahr in Thüringen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881, zwischen Ende März bis in den August hinein herrschte eine Dürrephase. (dpa, bp)