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Thüringen: Heftige Kritik an Zuschuss für Heizöl- und Brennholz-Kunden! „Einfach viel zu hoch“

In Thüringen können Härtefallhilfen für Heizöl und Co. beantragt werden – doch die Hürden sind hoch. Wieso, weshalb, warum, liest du hier.

© IMAGO/ Karina Hessland

Das waren die bisherigen Ministerpräsidenten in Thüringen

Wer hatte seit der Wiedervereinigung in Thüringen das Sagen? Wir zeigen die bisherigen Ministerpräsidenten.

Seit Montag, 8. Mai ist es endlich auch in Thüringen so weit: sogenannte Härtefallhilfen für Heizöl, Pellets und Co. gestellt werden.

Doch die Hürden für eine solche Bewilligung des Antrags und auch die Antragsstellung sei viel zu hoch, wie Karola Stange, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, im Thüringer Landtag sagt.

Thüringen: Wenigsten Haushalte erhalten Zuschuss

Hilfe vom Staat – das klingt doch auf den ersten Blick wie eine rundum positive Sache, doch bei der Härtefallhilfe für Heizöl und Co. versteckt sich leider ein ziemlicher Bürokratiewust. Doch nicht nur das. Wie Karola Stange erklärt, werden nur die wenigsten privaten Haushalte im ländlich geprägten Thüringen einen Zuschuss zu ihren extrem gestiegenen Heizkosten erhalten.

Die von Bund und Ländern festgelegten Referenzpreise sind einfach viel zu hoch. Man muss nicht nur über 1,42 € für einen Liter Heizöl bezahlt haben, man bekommt den Zuschuss auch nur dann, wenn der Erstattungsbetrag über 100 € liegt. Was mich aber besonders ärgert, ist, dass der Antrag nur online gestellt werden soll. Dies grenzt insbesondere ältere, alleinlebende Menschen auf dem Land, die den Zuschuss oft besonders nötig hätten, aus.

Karola Stange, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Soziales der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag.

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Thüringen: Bürokratie-Wahn at its best

Eine Sache mache die Politikerin besonders wütend. Es soll nur eine Möglichkeit geben den Antrag zu stellen: online. Zwar gebe es auch die Möglichkeit einen analogen Antrag einzureichen, doch das nötige Formular bekomme man nur, wenn man eine Hotline anruft und besagten Antrag explizit anfordert. Die Nummer der Hotline finde man aber wiederum nur online auf der Homepage der Thüringer Aufbaubank. Und, im Telefongespräch werde erst geprüft, ob man überhaupt antragsberechtigt ist, bevor das analoge Antragsformular zugesendet wird. Deutscher Bürokratie-Wahnsinn at it best. „So kann man mit den Menschen nicht umgehen“, schimpft Stange.


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Die Politikerin ist der Meinung, dass das ganze Antragsverfahren extra so ausgestaltet wurde, um möglichst wenig Zuschüsse auszahlen zu müssen – nicht nur bei uns in Thüringen. „Unter diesen Voraussetzungen wäre es besser gewesen, keinen Härtefonds aufzulegen, denn mit derartig hochgesetzten Hürden macht sich Politik unglaubwürdig“, so Karola Stange abschließend.

Falls du die Antrags-Odyssee trotzdem antreten willst, >>HIER<< geht es zum Antragsverfahren. Die Hotline zum Beantragen des analogen Antrags lautet: 0800 100 1238. Wir wünschen viel Glück. (vs)