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Thüringer Polizei crasht „Reichsbürger“-Treffen – zwei Festnahmen!

Die Thüringer Polizei hat eine Veranstaltung der „Reichsbürger“-Szene im Blick. Hier erfährst du mehr zu dem fragwürdigen Event im Freistaat.

Einsatzkräfte der Polizei kontrollieren vor einem Veranstaltungsgelände anreisende Teilnehmer eines mutmaßlichen Reichsbürgertreffens.
© picture alliance/dpa

Bundesweite Razzia gegen mutmaßliches Terror-Netzwerk aus dem Reichsbürgermilieu

Bei einer bundesweiten Razzia sind mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer einer terroristischen Vereinigung festgenommen worden.

In Norden Thüringens sollen „Reichsbürger“ aus dem ganzen Bundesgebiet für ein Vernetzungstreffen angereist sein.

Die Thüringer Sicherheitsbehörden hatten die Veranstaltung auf dem Schirm – es gibt mindestens zwei Festnahmen.

Thüringen: Polizei-Einsatz bei „Reichsbürger“-Treffen

Am Rande einer Veranstaltung der „Reichsbürger“-Szene im thüringischen Eichsfeld hat es Festnahmen gegeben. Gegen zwei Menschen hätten Haftbefehle vorgelegen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Sicherheitskreisen. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sagte, Sicherheitsbehörden sei es gelungen, das Treffen aufzuklären und man führe vor Ort Kontrollmaßnahmen durch.

Die Veranstaltung läuft unter dem Titel „2. Zukunftskongress“ und ist für das gesamte Wochenende geplant. Nach Einschätzungen aus Sicherheitskreisen handelt es sich um ein „großes Vernetzungstreffen“ der Szene von überregionaler Bedeutung.

Die Sprecherin für Antifaschismus der Linken-Fraktion im Thüringer Landtag, Katharina König-Preuss, forderte Maier auf, „kurzfristig alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um gegen die Veranstaltung vorgehen zu können“. König-Preuss zufolge wurden bei dem Treffen in Leinefelde-Worbis nahe der niedersächsischen Grenze mehrere Hundert Reichsbürger und Anhänger der rechten Szene aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet.

Thüringen: Einsatzkräfte der Polizei kontrollieren vor einem Veranstaltungsgelände anreisende Teilnehmer eines mutmaßlichen Reichsbürgertreffens.
Thüringen: Einsatzkräfte der Polizei kontrollieren vor einem Veranstaltungsgelände anreisende Teilnehmer eines mutmaßlichen Reichsbürgertreffens. Foto: picture alliance/dpa

Die Sprecherin für Antifaschismus der Linken-Fraktion im Thüringer Landtag, Katharina König-Preuss, forderte Maier auf, „kurzfristig alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um gegen die Veranstaltung vorgehen zu können“. König-Preuss zufolge wurden bei dem Treffen in Leinefelde-Worbis nahe der niedersächsischen Grenze mehrere Hundert Reichsbürger und Anhänger der rechten Szene aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet.

Als „Reichsbürger“ werden Menschen bezeichnet, die die Existenz der Bundesrepublik leugnen. Sie lehnen unter anderem die demokratische Ordnung in Deutschland ab. Das Bundesamt für Verfassungsschutz geht von rund 23 000 Menschen aus, die dieser Szene angehören. Allein in Thüringen sollen es mehr als 1000 sein.

Nach dpa-Informationen findet das Treffen auf dem Gelände eines Pferdehofes statt. Einem auf Telegram verbreiteten Veranstaltungsprogramm zufolge sollten auch bekannte Rechtsextremisten Vorträge halten. König-Preuss wies darauf hin, dass mit der Veranstaltung in der Szene auch Einnahmen generiert werden sollen. Demnach müssten Teilnehmer für die dreitägige Veranstaltung rund 170 Euro zahlen. „Unklar ist, wofür die Gelder eingesetzt werden.“


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Bereits vergangenes Jahr hatte es in Thüringen einen sogenannten „Zukunftskongress“ der „Reichsbürger“-Szene gegeben, damals in Pfiffelbach im Weimarer Land.

Im Dezember 2022 waren die Bundesanwaltschaft und die Polizei mit Großrazzien im ganzen Bundesgebiet gegen „Reichsbürger“ vorgegangen, die einen gewaltsamen Umsturz in Deutschland geplant haben sollen. Verbindungen gab es auch nach Thüringen. (dpa)