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Thüringen: Luchs brutal erschossen! Tierschützer gehen auf die Barrikaden – „Ein Stich ins Herz“

Ein toter Luchs ist offenbar in Jützenbach (Thüringen) brutal erschossen worden. Tierschützer gehen jetzt auf die Barrikaden.

Thueringen
© IMAGO / Christian Heilwagen

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Vor zwei Wochen fand man in Jützenbach (Thüringen) einen toten Luchs. Eine Untersuchung zeigte jetzt: Irgendjemand hat die Wildkatze wahrscheinlich illegal erschossen.

Tierschützer und Politiker sind fassungslos, die Empörung ist groß. Der NABU Thüringen hat jetzt eine klare Forderung.

Thüringer Tierschützer fordern hartes Durchgreifen

Die Luchs-Tötung in Jützenbach im Kreis Eichsfeld ist für viele Tierschützer ein echter Schock. Das Leibniz Institut für Zoologie und Wildtierforschung in Berlin hat das Tier am Montag (19. Juni) genauer untersucht. Mittlerweile sei davon auszugehen, dass der Luchs illegal erschossen wurde, wie das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz mitteilt.

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„Der Luchs hat es schwer, sich in unserer Kulturlandschaft auszubreiten, daher ist für die Erhaltung der Tierart in Deutschland jedes einzelne Individuum wichtig,“ so Umweltminister Bernhard Stengele. Klar sei außerdem: Die Straftat müsse streng verfolgt werden.

Luchs-Tötung nicht die erste in Thüringen

Dem NABU Thüringen reicht es so langsam: „Die illegalen Luchsabschüsse sind nicht mehr hinnehmbar!“ wie Silvester Tamás vom NABU-Luchsprojekt sagt. Es ist nicht die erste Tötung dieser Art. Bereits im letzten Jahr 2022 erschossen Unbekannte einen Luchs bei Büttstedt im Landkreis Sömmerda. Die Ermittlungen blieben bisher erfolglos.

Tamás geht noch einen Schritt weiter: „Offenbar haben wir es in Thüringen mittlerweile mit einer regelrechten Verfolgungskultur auf geschützte Tierarten zu tun.“ Für die Tierschützer steht fest: es müsse sofort eine geforderte Stabsstelle geben, die bei Umweltstraftaten hart durchgreift.

Thueringen
In Thüringen ist ein Luchs sehr wahrscheinlich brutal erschossen worden. Die Fassungslosigkeit ist riesig. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Christian Heilwagen

„Wir können nicht einerseits alles dafür tun, dass Luchse wieder durch Menschhand in Thüringens Wälder entlassen werden und andererseits dabei zusehen, wie diese durch uneinsichtige und kriminelle Menschen wieder abgeschossen werden“, heißt es weiter.

Bund Thüringen und WWF zeigen sich tief bestürzt

Der Bund Thüringen und die Umweltschutzorganisation WWF sind über den Vorfall ebenfalls tief bestürzt. „Jeder getötete Luchs ist ein Stich ins Herz der Natur“, so Moritz Klose vom WWF. Wichtig sei jetzt, dass Naturschutz und Strafverfolgung eng zusammenarbeiten. „Der Rechtsstaat muss zeigen, dass die Tötung von geschützten und bedrohten Wildtieren nicht geduldet wird“, fordert Klose weiter.


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Dem kann sich Markus Port vom Bund Thüringen nur anschließen: „Die brutale Tat muss mit allen dem Rechtsstaat zur Verfügung stehenden Mitteln aufgeklärt werden.“ Weil der Luchs generell akzeptiert werde, sei man großer Hoffnung, dass es bei der Tat in Jützenbach bei einem Einzelfall bleibe. Denn in Thüringen leben nur schätzungsweise fünf bis zehn Luchse.

Weil die Wildkatzen vom Aussterben bedroht sind, ist das Töten der Tiere nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten. Wer sich nicht daran hält, muss bis zu 5.000 Euro Strafe zahlen und den Jagdschein verlieren. Die zuständige Jagdbehörde ist über den Luchs-Tod informiert. Jetzt müssen weitere Schritte klären, wie es zu dieser Straftat kommen konnte.