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Wohin mit dem Atommüll? Endlagersuche geht weiter – auch in Thüringen

Auf der Suche nach einem Endlager für Deutschlands Atommüll stehen auch Regionen in Thüringen zur Diskussion. Wie da der Stand derzeit ist, liest du hier.

Noch immer wird nach einem geeigneten Ort für Deutschlands Atommüll gesucht. (Symbolbild)
© IMAGO/Sylvio Dittrich

Ära der Atomkraft in Deutschland endet

Nach mehr als sechs Jahrzehnten geht die Ära der Atomenergie in Deutschland zu Ende. Mit den Kraftwerken Isar 2 in Bayern, Neckarwestheim in Baden-Württemberg und Emsland in Niedersachsen gehen die letzten drei verbliebenen Atomkraftwerke vom Netz. Angesichts der verschärften Lage bei der Energieversorgung sorg der Atomausstieg für heftige Kontroversen.

Deutschland hat sich dazu entschieden, aus der Atomkraft auszusteigen. Schon am 15. April 2023 wurden die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz genommen. Doch damit ist das Thema noch lange nicht vom Tisch. Denn was am Ende bleibt, sind die Unmengen von Abfallprodukten aus der Energiegewinnung durch Kernspaltung. Doch wohin mit diesen hochgefährlichen Resten?

Mehrere Regionen Thüringens gelten laut Bundesgesellschaft für Endlagerung als besonders geeignete Standorte für diesen Atommüll. Ein Ende dieses Prozesses scheint derzeit noch nicht in Sicht zu sein.

Thüringer Flächen weiter in der Auswahl

Auf der Suche nach einer Endlagerstätte für Deutschlands Atommüll sind größere Flächen Thüringens weiter in der Auswahl als möglicherweise geeignete Standorte. Wie aus der jüngsten Einschätzung der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hervorgeht, gehören Teile der Kreise Sömmerda, Gotha, des Unstrut-Hainich-Kreises sowie des Kyffhäuserkreises zu den laut BGE besonders geeigneten Gebieten, die die bisherigen Prüfschritte für ein mögliches Endlager überstanden haben. 

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Die BGE hat solche besonders geeigneten Flächen in verschiedenen Teilen Deutschlands erstmals ausgewiesen – darunter auch mehrere Regionen nahe der tschechischen Grenze, sowohl in Bayern als auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt im Saalekreis. Insgesamt kommen noch 25 Prozent der deutschen Landesfläche für ein mögliches Endlager infrage. Besonders in Norddeutschland sind noch große Teile als Standort im Rennen. Das liegt unter anderem daran, dass dort große Flächen bisher nicht bewertet wurden. Die Experten des BGE sieben in einem mehrstufigen Prozess immer mehr Regionen aus.

„sehr gering oder gar nicht geeignet“

So ist für den allergrößten Teil der Flächen Thüringens bereits klar, dass sie für ein Endlager entweder nur sehr gering oder gar nicht geeignet sind. Große Gebiete im Süden und Südosten des Landes sind ohnehin nie für eine Prüfung vorgesehen gewesen, da sie als ungeeignet gelten. Für den Rest hat sich im Rahmen der Prüfung ergeben, dass sie allenfalls gering geeignet sind. Einzig für kleinere Flächen in den Kreisen Schmalkalden-Meiningen und im Wartburgkreis steht eine Prüfung noch aus. 


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Mitte 2026 will die BGE einen weiteren Zwischenstand präsentieren, Ende 2027 will sie Standortregionen für die oberirdische Erkundung vorschlagen. Die Entscheidung über die infrage kommenden Regionen trifft schließlich der Bundestag. Als Zieldatum für die Entscheidung über ein Endlager ist derzeit 2050 angepeilt. (mit dpa)