Veröffentlicht inThüringen

Thüringen: Junger Storch kommt qualvoll ums Leben – und wir Menschen sind schuld

Immer mehr Störche sterben an der gleichen Ursache. Davon berichtet der NABU aus Thüringen, aber auch aus Sachsen und Sachsen-Anhalt. Und wir sind Schuld.

Thüringen
© IMAGO/blickwinkel

Die schönsten Zoos und Tierparks in Thüringen

Lust mit wilden Tieren auf Tuchfühlung zu gehen? Wir stellen die schönsten Zoos und Tierparks in Thüringen vor.

Schrecklich! Störche in Thüringen, vor allem Jungtiere, sterben immer mehr durch ein von Menschen gemachtes Problem.

Der NABU Thüringen hat sich dabei den Forderungen, die der NABU Sachsen und Sachsen-Anhalt in einer Stellungnahme fordert, angeschlossen.

Thüringen: Falsche Nahrung führt zum Tod

Gummibänder beispielsweise stellen ein Problem dar. Es seien Fälle aufgetreten, bei denen Jungtiere „von den Elterntieren wochenlang mit Gummibändern gefüttert worden waren“, heißt es seitens vom NABU Sachsen. „Einer der Störche wurde zunächst von der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig aufgenommen und starb später in der Uniklinik für Vögel und Reptilien“.

Auch in Thüringen häufen sich solche Fälle. Der NABU aus Thüringen berichtet: „Im Unstrut-Hainich-Kreis gab es im Juni dieses Jahr einen ähnlichen Fall mit toten Störchen. Auch hier wurden im Magen eines Jungstorches Gummibänder und Plastikstücken gefunden“. Das Tier sei qualvoll gestorben, heißt es weiter. Sachen wie diese richten in den Vögeln einen großen Schaden an. Es kann vorkommen, dass einige Vögel durch das zusätzliche Gewicht nicht mehr in die Luft kommen und so kein neues Futter mehr beschaffen können. Oder, dass sie schlichtweg keinen Platz mehr im Magen für richtiges, nahrhaftes Futter haben.

Hohe Verwechslungsgefahr für die Tiere

Aufgrund der Konsistenz und der Form der Gummibänder ist es für die Vögel oft schwer, ein Gummiband von einem Regenwurm zu unterscheiden. Es sei bereits eine „Soko Adebar“ gegründet worden, die sich ausschließlich diesem Thema beschäftigt. Sie versuchen beispielsweise zu ermitteln, woher die ganzen Gummibänder kommen und warum sie so häufig in die Mägen der Störche geraten.


Mehr News:


Der NABU Thüringen fordert die Bevölkerung und auch Unternehmen dazu auf, bei dem Problem mit anzupacken: „Da sich hier ein größeres Umweltproblem sehr konkret widerspiegelt, rufen die NABU-Landesverbände alle Menschen dazu auf, die Umwelt sauber zu halten, Abfälle einzusammeln und fachgerecht zu entsorgen, damit Tiere und Natur nicht gefährdet werden“, heißt es. „Weiterhin braucht es dringend Maßnahmen, um die Ursachen der Umweltverschmutzung zu beseitigen, beispielsweise die Nutzung naturverträglicher Alternativen zu […] unverdaulichem Gummi“.