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Thüringen: Bauarbeiter machen irren Fund am Kyffhäuser! „Grenzt an Sensation“

Thüringen: Bauarbeiter machen irren Fund! „Grenzt an Sensation“

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© Jan-Peter Kasper / dpa

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Unfassbar! Bauarbeiter in Thüringen stoßen auf eine Sensation, die Experten nicht für möglich gehalten hätten.

Der Fund in Thüringen kann sich sehen lassen und ist einzigartig.

Thüringen: Überreste erstaunen

Der Kyffhäuser bekommt mithilfe der Archäologie weitere Details seiner Geschichte zurück. Jetzt entdeckten Bauarbeiter Überreste einer bislang völlig unbekannten Burgkapelle aus dem 11. Jahrhundert.

„Das ist tatsächlich mal eine Sensation und grenzt fast an ein Wunder, zumal der Denkmalbau und Grabungen der Nazizeit 1937/38 große Teile der Substanz zerstörten“, sagte Grabungsleiter Holger Grönwald vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie/Gebietsreferat Nord. „Das Bauwerk aus der Salierzeit im ausgehenden 11. Jahrhundert unter Heinrich IV. war völlig unbekannt.“

Bisher bekanntest Bauwerk erweitert sich

Grönwald meinte: „Fundamente mit beeindruckendem Quadermauerwerk umreißen den rechteckigen Bau.“ Es sei sogar noch der Ansatz des Chors zu erkennen. Zudem konnte man in der weiteren Umgebung der Burg neu gefundene Gebäude und Mauerzüge wie Stichmauern und eine ältere Ringmauer nachweisen.

„Es gab in der Geschichte der Kyffhäuserburg mehrere Bauphasen. Etliche Gebäude wurden überbaut“, erklärt Grönwald. Die Funde zeigten ein kontinuierliches Wachsen der gesamten Anlage. „Möglicherweise gab es zu einer ersten Burg auch eine Gegenburg. Daraus ist dann in der Hand einer Herrschaft ein geschlossenes Gebilde zusammengewachsen“, meint der Archäologe.

Aufschluss über Bauweise

In den jüngsten noch erhaltenen Bauphasen des 14. Jahrhunderts und frühen 15. Jahrhunderts seien ein Heizraum für eine Umluftheizung erkennbar. „Gefunden wurden die üblichen Keramikscherben, Knochen von Speiseabfällen sowie unter anderem ein Buchschließen-Fragment, Glasringe, die an Bechern als Dekor angebracht waren oder etwa eine Schöpfkelle.“

Durch die Archäologie bekomme der Kyffhäuser, laut Grönwald, einen Teil seiner Geschichte zurück. „Bis auf die überlieferte Eroberung 1118 mangelt es an Quellen – weshalb er historisch ein unbeschriebenes Blatt ist. Jetzt gibt es aber etwas, was die Kyffhäuser-Stiftung als Auftraggeber zeigen und erzählen kann.“


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Die Burg war, repräsentativ aber unwirtlich gelegen, recht früh in der ersten Hälfte des 15. Jahrhundert aufgegeben worden. Große Teile der Anlagen waren da bereits Ruinen. (dpa/th)