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Nordhausen: AfD lauert nach Pleite auf neue Stichwahl – der nächste Showdown im Osten!

Am Sonntag schaute Deutschland auf Thüringen. In Nordhausen entschied sich, ob die AfD erstmals das Oberbürgermeister-Amt ergattern konnte.

Am Sonntag schaute Deutschland auf Thüringen. In Nordhausen entschied sich, ob die AfD erstmals das Amt des Oberbürgermeisters ergattern konnte.
© IMAGO/Jacob Schröter

AfD-Kandidat scheitert bei Wahl in Nordhausen

Bei der Oberbürgermeisterwahl in der thüringischen Stadt Nordhausen ist der AfD-Kandidat in der Stichwahl gescheitert. Der parteilose Amtsinhaber Kai Buchmann gewann am Sonntag 54,9 Prozent der Stimmen und lag damit klar vor seinem Herausforderer Jörg Prophet von der AfD.

Nordhausen, die Kulisse eines politischen Dramas: Mit Spannung wurde bundesweit erwartet, ob die AfD erstmals einen Oberbürgermeister stellt.

Applaus brach aus, begleitet von Umarmungen und erleichterten Gesichtern, als der AfD-Kandidat Jörg Prophet bei der Oberbürgermeisterwahl in der thüringischen Stadt scheiterte. Die Bürger und Politiker atmeten auf, als der amtierende Amtsinhaber Kai Buchmann (parteilos) sich mit 54,9 Prozent der Stimmen gegen Prophet durchsetzte, der auf 45,1 Prozent kam.

„In Nordhausen ist erstmal die Gefahr gebannt“

Inmitten des Jubels meldete sich jedoch der Historiker und Leiter der Buchenwaldgedenkstätte, Jens-Christian Wagner, mit besorgten Gedanken zu Wort. „In Nordhausen ist erstmal die Gefahr gebannt, dass es einen extrem rechten Oberbürgermeister gibt“, sagte Wagner gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Aber: Mehr als 45 Prozent hätten jemanden gewählt, „der ein geschlossenes geschichtsrevisionistisches Weltbild vertritt“, so Wagner. Das sei Anlass zur Sorge.

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Der Blick richtet sich nun auf eine andere ostdeutsche Stadt, denn in zwei Wochen steht eine weitere Stichwahl bevor. In Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) erhielt der AfD-Kandidat Henning Dornack bei einem ersten Wahlgang 33,8 Prozent der Stimmen, während Amtsinhaber Armin Schenk (CDU) 29,1 Prozent erzielte. Beide müssen am 8. Oktober erneut zur Stichwahl antreten.

Nordhausen: 45,1 Prozent der Stimmen für die AfD seien „bestürzend“

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Katrin Göring-Eckardt (Grüne), äußerte sich auf X (ehemals Twitter) zur Nordhausen-Wahl. Sie bezeichnete den Sieg von Buchmann als erfreulich, obwohl die 45,1 Prozent „für den Kandidaten einer rechtsextremen Partei wirklich bestürzend sind“. Göring-Eckardt, die aus Thüringen stammt, betonte jedoch auch, dass der Ausgang der Wahl zeige, wie hart der Kampf für unsere Demokratie sei und wie sehr wir für demokratische Mehrheiten kämpfen müssen.


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Britta Haßelmann, die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, schloss sich dem Aufruf zur Einigkeit an und betonte auf X: „Auf Demokratinnen und Demokraten kommt es an, die müssen zusammenstehen.“