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Thüringer Feuerwehrmann schäumt vor Wut! „Wie Mäuse aus den Löchern“

Einem Thüringer Feuerwehrmann ist jetzt die Hutschnur geplatzt, denn das Verhalten einiger Menschen war wieder mal unter aller Kanone.

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© IMAGO/ Fotostand

Notruf! So reagiert man richtig

Bei Notfällen wie Unfall, Schlaganfall oder Herzinfarkt bricht schnell Panik aus. Doch ein paar Tipps helfen, besonnen zu bleiben und richtig zu handeln.

Wenn Feuerwehr und Rettungskräfte zu Unfällen anrücken, haben sich vorher oft dramatische Szenen abgespielt. Oft zählt dann jede Sekunde – vor allem bei Bränden oder Unfällen. Doch ein „Phänomen“ oder besser gesagt eine „Abart“ bringt jetzt einen Thüringer Feuerwehrmann auf die Palme.

Jüngstes Beispiel ist ein Vorfall im thüringischen Apolda. Dort ereignete sich am Dienstag (3. Oktober) ein schrecklicher Unfall, bei dem sogar eine Mutter ihr Leben verlor (wir berichteten). Als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, behinderten Passanten auch noch die Arbeiten der Rettungskräfte.

Thüringen: Dreistigkeit kaum in Worte zu fassen

Kein Wunder also, dass Oberlöschmeister Silvio Buschmann, Einsatzleiter der Feuerwehr Apolda, vor Wut schäumt. „Wir waren noch nicht einmal vor Ort, als schon die ersten Fotos vom Auto im Straßengraben im Netz standen“, berichtet der 38-jährige Thüringer gegenüber der „Bild“ von dem besagten Einsatz. Auf den Fotos sei deutlich zu erkennen gewesen, dass irgendein Gaffer bis auf zwei Meter an den verunfallten Camper herangegangen ist – während in dem Wagen noch drei schwer verletzte Menschen eingeklemmt waren. Die Schaulust und Dreistigkeit ist kaum in Worte zu fassen. „Die Gaffer kommen wie Mäuse aus den Löchern“, beschreibt Buschmann das traurige Szenario.

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Insgesamt tummelten sich rund 30 Leute nach dem schrecklichen Crash am Thüringer Unfallort, wie „Bild“ schreibt. Heftig: Selbst Eltern mit ihren Kinder kamen zum Gaffen – natürlich „getarnt“ als Besuch beim benachbarten Autohaus. Überflüssig zu erwähnen, dass die Blicke keinesfalls gen Autos gingen.

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Für eine Frau kam nach einem Unfall auf der B87 in Thüringen jede Hilfe zu spät. (Archiv-Foto) Foto: Johannes Krey / JKFotografie&TV

Thüringen: Gaffer sorgen für doppelte Arbeit

Durch das ignorante und penetrante Verhalten der Gaffer hatten die Thüringer Rettungskräfte in Apolda doppelte Arbeit. „Einerseits bergen oder löschen wir, andererseits müssen wir die Schaulustigen bändigen. Bei knapp 300 Einsätzen unserer Wehr pro Jahr haben wir es bei mehr als der Hälfte mit dreisten Gaffern zu tun – Tendenz steigend!“, macht der Feuerwehrmann gegenüber „Bild“ auf das Problem aufmerksam.


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Übrigens: Das Gaffen kann mit 20 Euro bis 1.000 Euro Bußgeld betraft werden. Das Fotografieren einer hilflosen Person stellt einen Straftatbestand dar und kann sogar mit zwei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Wer jetzt denkt: Und woher hat die Presse dann immer die Bilder? Die Pressefotografen arbeiten eng mit den Rettungskräften zusammen und sind oft aufeinander eingespielt. Die Fotografen wissen, wie sie die Retter nicht behindern, sondern begleiten.