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Thüringer Tierschützer schlagen Alarm! Von diesem Problem bekommt kaum jemand etwas mit – „Mir unbegreiflich“

Ein Problem wird im Freistaat fast unentdeckt immer größer. Jetzt schlagen die Thüringer Tierschützer Alarm und fordern zum Handeln auf.

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© IMAGO/ ZUMA Wire

Miauen, Schnurren, Gurren: Was will uns unsere Katze sagen?

Wer eine Katze zu Hause hat, kennt die gängige Geräuschkulisse, die sie verursacht. Doch was möchte unser Haustier uns mit dem Miauen, Schnurren oder auch Fauchen sagen. Wir erklären euch, wie ihr Katzensprache verstehen könnt.

Dass die Tierheime in Thüringen schon monatelang am absoluten Limit arbeiten, ist vielen mittlerweile bekannt.

Doch die Thüringer Tierschützer schlagen erneut Alarm. Denn im Freistaat macht sich ein Problem breit, von dem kaum jemand etwas mitbekommt. Worum es geht, liest du hier.

Thüringen: Streunende Katzen werden zu Problem

Abgemagert, voller Flöhe und anderer Krankheiten – sicherlich hat fast jeder von uns bereits mehrere herrenlose Katzen gesehen. Besonders wer öfter Urlaub im Mittelmeerraum macht, kennt die traurigen Bilder der Rudel. Die Tiere vermehren sich unkontrolliert schnell, wodurch sich die ganze Angelegenheit natürlich verschärft. Doch das Problem bestehe mittlerweile auch bei uns im Freistaat, wie Kevin Schmidt, Vorsitzender des Landestierschutzverbands Thüringen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erzählt. Kaum eine Stadt oder Region sei davon ausgenommen.

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„Trotz der Bemühungen der Tierschutzvereine ist das Leid der Straßenkatzen auch in Thüringen groß“, sagt Schmidt. Allerdings haben viele der herrenlosen Katzen gelernt, von uns Menschen unbemerkt zu bleiben. Die sogenannten Schattenkatzen bekommen wir also gar nicht mit. Besonders in den ländlichen Regionen schaffen sie es teilweise gänzlich verborgen zu bleiben. Das Problem würde zunehmend von den verantwortlichen Stellen ignoriert. Und selbst wenn die Katzen von Menschen aufgegriffen werden, so bleiben die Kosten oft an den jeweiligen Tierheimen hängen.

Thüringen: Erfurt und Weimar haben bereits Katzenschutzverordnung

Doch es gibt noch andere Möglichkeiten, um die Vermehrung der Tiere einzudämmen. Denn bereits seit 2016 können Kreise und auch kreisfreie Städte eine „Katzenschutzverordnung“ erlassen. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Katzen zu kastrieren, chippen und zu registrieren. Auch Halter von freilaufenden Katzen müssten ihre Tiere dann Kastrieren und chippen lassen – auf eigene Kosten. Zudem könnten Menschen, die ein Grundstück haben verpflichtet werden, Fangmaßnahmen auf dem Grundstück im Rahmen des Kastrationsprogrammes zu dulden.

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Mehrere Städte hätten laut der Deutschen Presse-Agentur durch die Katzenschutzverordnung schon ein positives Feedback abgegeben. In Erfurt habe sich laut dem städtischen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes die Anzahl an eingefangenen und kastrierten freilebenden Katzen deutlich verringert. Auch die Stadt Weimar macht deutliche Fortschritte. Wurden im Jahr 2020 noch rund 100 herrenlose Katzen eingefangen und kastriert, waren es im Jahr 2021 nur noch 50. Im laufenden Jahr 2023 bisher sogar nur 17. Insgesamt haben in Thüringen acht von 22 Kreisen und kreisfreien Städten solch eine Katzenschutzverordnung


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Thüringer Tierschützer formulieren Appell

Doch nicht alle Thüringer Städte halten diese für sinnvoll. Die Stadt Jena plant auch in Zukunft keine solche Maßnahme. Auch der Wartburgkreis sieht darin keine Notwendigkeit. „Warum sich einige Kommunen gegen die Einführung einer Katzenschutzverordnung sträuben, ist mir nicht begreiflich“, sagte Schmidt.

Der Tierschutzbund formuliert einen klaren Appell: bundesweite Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen! Denn die Katzenpopulationen wachsen unaufhaltsam, solange der Mensch nicht eingreift. Um das Leid der Tiere zu verringern, müsse gehandelt werden. (vs mit dpa)