Veröffentlicht inThüringen

Thüringer Apotheker am Rande der Verzweiflung! „Inzwischen beängstigend“

Die Lage in den Apotheken spitzt sich zu. Auch in Thüringen. Ein Apotheker hat jetzt offen über seine Verzweiflung gesprochen.

© IMAGO/Karina Hessland

Anistee: Wirkung und Zubereitung des Heiltees

Bei Blähungen, Husten, Stillproblemen oder Wechseljahrsbeschwerden: Anistee ist in der traditionellen Medizin gegen viele Beschwerden als Heilmittel bekannt. So wirkt der Tee und bereitet man ihn zu.

Wer in Thüringen oder auch anderswo in Deutschland auf Medikamente angewiesen ist, muss mancherorts von Apotheke zu Apotheke ziehen, um es überhaupt zu bekommen. Dabei liegt das keineswegs an den Apotheken selbst, sondern schlichtweg an Lieferproblemen.

Auch Apotheker treibt das langsam aber sicher an den Rand der Verzweiflung, schließlich wollen sie nur helfen und Menschen mit den benötigten Medikamenten versorgen. Ein Thüringer Apotheker hat seinem Frust gegenüber dem „MDR“ freien Lauf gelassen.

Thüringer Apotheker verzweifelt: „Beängstigend“

Apotheker Andreas Ettel kennt die Situation, dass er Kunden sagen muss, dass ein benötigtes Medikament nicht da ist. „Die Situation ist inzwischen beängstigend“, gibt Ettel gegenüber dem „MDR“ zu. „Wir haben ganz viele wichtige Medikamente, die nicht lieferbar sind“, macht er weiter deutlich. Und die Liste dieser Medikamente ist lang. Egal, ob es Herz-Kreislauf-Medikamente, Diabetes-Medikamente oder aber Fiebersäfte für Kinder sind.

+++ Thüringen droht der Shopping-GAU an Weihnachten! Werden Braten, Gans und Co. dieses Jahr zur Mangelware? +++

Doch woran liegt das? Die Gründe sind vielfältig. Vor allem aber machen die Lieferwege Probleme. Denn alleine ein Großteil der Antibiotika-Wirkstoffe kommt aus China oder Indien. Schon während der Corona-Pandemie wurde der Wunsch laut, die Produktion wieder nach Europa zu verlagern. Doch so einfach ist das nicht. Es scheitert vor allem an finanziellen Aspekten. Obwohl es durchaus Unternehmen gibt, die hier in Deutschland zugange sind. So beispielsweise in Rudolstadt, wie der „MDR“ schreibt.

Thüringer Unternehmen wollen auf Markt mitmischen

Dort sitzt der Thüringer Hersteller Sandoz. Mitarbeiter stellen dort beispielsweise Inhalatoren für Asthmatiker her. Ihr Ziel: Grüne Inhalatoren entwickeln. Damit wolle man bei der Herstellung CO2 reduzieren. Doch das Projekt steht aktuell still. „Mit den aktuellen Preisen auf dem deutschen Markt ist es schwer, ein positives Ergebnis zu erreichen“, sagt Geschäftsführer Benjamin Daum gegenüber dem „MDR“. Es scheitert also auch hier an den Kosten.


Mehr News:


Sandoz ist übrigens nicht der einzige Hersteller Thüringens im medizinischen Sektor. Auch in Gera sitzt ein Unternehmen, das gerne auf dem Markt mitspielen möchte. „Hapila“ hat sich mit der Ludwid-Maximilian-Universität Mädchen und dem Leibniz-Institut Jena zusammengetan, um ein Tuberkulose-Medikament zu entwickeln. Das Problem: Sollte das Medikament die klinischen Studien bestehen, würde es mutmaßlich trotzdem nicht in Deutschland produziert werden. „Die Kosten, die mit einer Herstellung in Deutschland verbunden sind, können hier nicht auf das Medikament umgelegt werden“, macht Hapila-Chef Uwe Müller deutlich.