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Thüringer Wald: Er frisst und frisst und frisst! Borkenkäfer richtet Rekordschaden an

Der Borkenkäfer hat den Thüringer Wald fest im Griff. Die Zerstörung der Schädlinge hat 2023 sämtliche Rekorde gesprengt. Was nun?

Thueringer Wald
© IMAGO/Eibner Europa

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Das sind die schönsten Orte im Thüringer Wald - der grünen Lunge des Freistaats.

Holz-Gau im Thüringer Wald! Der Borkenkäfer hat noch nie so viel Schaden angerichtet wie im Jahr 2023.

Die Schädlinge haben eine beispiellose Schadholzmenge von sechs Millionen Festmetern in den Fichtenwäldern Thüringens hinterlassen. Ein Albtraum für die Natur, der sich mehr als verdoppelt hat im Vorjahres-Vergleich.

Thüringer Wald: Borkenkäfer-Explosion

Der gefräßige Borkenkäfer hat den Thüringer Wald fest im Griff. Horst Sproßmann, Sprecher von ThüringenForst, erklärt, dass die bedrohliche Käferpopulation sich nach der Überwinterung im Jahr 2022 explosionsartig vermehrt hat. Ein düsterer Ausblick auf die kommenden Monate, wenn die nächste Generation des Buchdruckers ihren verheerenden Schwarmflug beginnt.

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In höheren Lagen bis zu 600 Metern sind die Thüringer Fichtenbestände größtenteils bereits dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Die Landesforstanstalt setzt hier auf drastische Maßnahmen: Keine Neubepflanzung von Fichten, sondern Umstellung auf Laub- und Mischwald. Doch im Thüringer Wald wüten die Borkenkäfer weiter. 24 Forstämter, darunter Frauenwald, Gehren, Neuhaus am Rennweg, Schönbrunn und Schleiz, sind hier weiterhin mit der intensiven Borkenkäfer-Bekämpfung beschäftigt.

Holzmarkt in Aufruhr

Es ist ein wahrer Wettlauf gegen die Zeit, die gesunden Fichten im Thüringer Wald noch retten zu können und die Verbreitung des Schädlings einzudämmen. Die befallenen Bäume müssen so schnell wie möglich aus dem Wald gebracht werden. Denn die Konsequenzen der Borkenkäfer-Explosion sind längst nicht mehr nur in den Wäldern zu spüren. Auch der Holzmarkt ist beeinträchtigt. Um ein extremes Überangebot an Schadholz zu verhindern und die Preise zu stützen, wird es in Merkers im Wartburgkreis und Ohrdruf im Kreis Gotha gelagert. Der Rest des Schadholzes exportiert der Freistaat nach China.


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Und die Sorge um die grüne Lunge Thüringens steigt weiter. Sproßmann erklärt, dass neben den Fichten auch die Buchenbestände immer mehr Schaden abbekommen. „Überall in Thüringen sterben weiterhin ältere Buchenbestände aufgrund der Trockenheit ab – unabhängig von einer Bewirtschaftung oder nicht“, sagt er. Besonders der Nationalpark Hainich sei davon betroffen. (lh mit dpa)