Veröffentlicht inThüringen

„Lost Place“ in Thüringen: Früher hielten hier die Züge – heute führen die Schienen ins Nirgendwo

Dieser „Lost Place“ in Thüringen lädt zum Staunen ein. Früher fuhren hier mal Züge, heute hat die Natur sich das Areal zurück geholt.

© privat

Beelitz Heilstätten: So sieht der gruselige Lost Place von innen aus

Etwas außerhalb von Berlin gibt es einen schaurigen Lost Place zu entdecken. Genauer gesagt südwestlich von Potsdam im Bundesland Brandenburg. Hier, mitten im Wald, befand sich einst die größte und modernste Tuberkulose-Klinik der Welt – die Beelitzer Heilstätten. Im Jahr 1945 wurde das Krankenhaus von der Roten Armee als Militärhospital übernommen – kurz nach der Wende zogen sie ab und die Gebäude fielen mehr und mehr in sich zusammen.

Grüne Wälder und Wiesen, ein malerischer See zum Schwimmen und Tretboot fahren sowie zahlreiche Fahrrad- und Wanderwege, kennzeichnet das Dorf im Thüringer Wald.

Ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel. Doch Züge fahren hier nicht mehr hin. Der Bahnhof im malerischen Ort ist nun ein „Lost Place“.

„Lost Place“ in Thüringen: Das war mal ein Bahnhof

Nur noch die Ruinen des „Lost Place“ in Thüringen erinnern an die Geschäftigkeit, die an diesem Bahnhof mal geherrscht haben muss. Wo einst Reisende ein und aus stiegen, wuchert nun Gras und anderes Unkraut. Die Schienen sind kaum mehr zu erkennen und von dem Dach des ehemaligen Bahnhofs ist auch nichts mehr übrig.

+++ Thüringer Wald: Mann verschlägt es bei diesem Anblick die Sprache – „Sehr selten zu sehen“ +++

Die Bahnhofsuhr zeigt noch 10.10 Uhr an. Doch eines ist klar, nach der Stilllegung hat die Natur sich den Bahnhof zurückgeholt. Die Gleise führen nicht mehr zum Ziel, sondern ins Nichts. Das faszinierte auch den „Lost Place“-Finder Gabor. Er stieß das erste Mal im Jahr 2017 auf diesen verlassenen Ort mitten im Herz des Thüringer Waldes.

Mystik und Endzeit-Stimmung

Gabor stieß mehr oder weniger durch Zufall auf den „Lost Place“ im Freistaat. Auf Thüringen24-Nachfrage erzählt er, dass er den Ort von der Straße aus gesehen hatte und unbedingt anhalten musste, um ihn zu erkunden. „Lost Places“ fände er faszinierend, daher wäre Vorbeifahren einfach keine Option gewesen. „Der Ort war mystisch und hatte was von Endzeit-Stimmung, die Wolken an diesem Tag haben sehr gepasst“, schwärmt Gabor.


Mehr News:


Der „Lost Place“ war einst Teil einer bedeutenden Bahnstrecke. Liebevoll nannte man diese Bahn auch „Hirzbergbahn“. Zum ersten Mal rollte hier 1892 ein Zug durch. Doch am 1. September 1969 stellte man den Personalverkehr wieder ein. Eigentlich hieß es damals, dass der Betrieb nach Sanierungen wieder aufgenommen werden sollte. Doch daraus wurde nichts, lediglich die Busverbindung blieb erhalten. Warum? Das weiß niemand so richtig. Mittlerweile lockt der Bahnhof nur noch „Lost Place“-Begeisterte und Tiere an.

Anmerkung der Redaktion:
Das Betreten von „Lost Places“ ist nicht immer rechtlich unbedenklich. Oft befinden sich die Gebäude noch in Privatbesitz. Wer ohne Erlaubnis der Eigentümer einen „Lost Place“ betritt, begeht Hausfriedensbruch und macht sich mitunter strafbar.