Es war ein Schock, der nicht nur Fußball-Fans in Deutschland bis ins Mark erschütterte: Andreas Brehme – WM-Held und Weltmeister im Jahr 1990 – ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Die Nachricht verbreite sich nach ersten Medienberichten wie ein Lauffeuer. Unzählige drückten daraufhin in sozialen Medien ihre Bestürzung aus. Auch der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke, der am Dienstag (20. Januar) einen kleinen Nachruf auf X (ehemals Twitter) verfasste.
Darin konnte er sich aber offenbar einen Kommentar nicht verkneifen, der ihm direkt einen Shitstorm bescherte. Was genau da um Björn Höcke los war, liest du hier.
Björn Höcke äußert sich zu Brehme-Tod
Brehme erlitt in der Nacht zu Dienstag (20. Februar) einen Herzstillstand, wie seine Lebensgefährtin Susanne Schaefer bestätigte (mehr zu seinem plötzlichen Tod liest du auch bei unserem Schwesterportal „DerWesten“ – hier geht’s weiter). Er ist einer von vier WM-Siegtorschützen in der deutschen Fußballgeschichte. Sein Elfmetertor gegen Argentinien bleibt bis heute unvergessen.
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Auch bei Höcke: „Es kommt mir vor, als sei es gestern gewesen“, schreibt der AfD-Politiker auf X. „Rudi Völler wird im Weltmeisterschaftsfinale 1990 gefoult. Um den gegebenen Elfmeter zu verwandeln, stürzt sich beherzt und selbstbewusst Andy Brehme auf das runde Leder.“ So weit bleibt der Nachruf auch unspektakulär. Etwas weiter unten platziert der AfD-Mann aber einen Kommentar, der ihn sofort ins Kreuzfeuer stößt.
Kommentar provoziert Shitstorm
„Und ja“, schreibt er, „ich kann ‚plötzlich und unerwartet‘ nicht mehr hören“, so Höcke. Und hier verbirgt sich der Teufel im Detail. Die Phrase „plötzlich und unerwartet“ wurde in entsprechenden Kreisen in den letzten Jahren gewissermaßen zur Chiffre für vermeintliche Folgen einer Corona-Impfung. Ein entsprechendes Echo findet sich auch in der Kommentarspalte. „Ein viel zu früher Tod, den anscheinend jeden mRNA Geimpften jederzeit treffen kann“, schreibt etwa ein X-User. Ein weiterer meint: „Es ist schon auffällig, wie viele (relativ) junge Menschen kurz nach Beginn der ersten breiten Impfkampagne an Herz-Kreislauf-Erkrankungen versterben.“
Dass vermeintlich plötzliche Todesfälle von Gegnern der Covid-19-Imfpung instrumentalisiert werden, ist nicht neu. Es wird behauptet, dass viele plötzliche Todesfälle eigentlich auf die Corona-Impfung zurückzuführen sind. Belege werden dafür in der Regel nicht angeführt – vermutlich weil es sie nicht gibt.
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Die Kritik der mutmaßlichen Anti-Impf-Botschaft ließ entsprechend nicht lange auf sich warten. „Herr Höcke, den Tod von Andy Brehme zu nutzen, um indirekt eine Verbindung zur Corona-Impfung aufzubauen, ist widerwäritg“, schreibt etwa ein Nutzer in der Kommentarspalte. Ein anderer wird sogar noch deutlicher: „Wie widerlich und verrottet muss man (…) sein, um in einem Nachruf am Ende noch seine geistesschlichte Hetzbotschaft unterzubringen.“