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Höcke und Voigt im TV-Duell – hat der CDU-Mann überhaupt eine Chance?

Im kommenden TV-Duell treten Björn Höcke (AfD) und Mario Voigt (CDU) aufeinander. Kann Voigt gegen den AfD-Mann überhaupt ankommen?

AFD-Politiker Björn Höcke und CDU-Politiker Mario Voigt im Landtag in Thüringen.
© IMAGO / Funke Foto Services

Kurz erklärt: Wie der Verfassungsschutz die AfD-Landesverbände einstuft

Vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster wird verhandelt, ob das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die AfD als Gesamtpartei weiterhin als rechtsextremistischen Verdachtsfall führen darf. Für zahlreiche Landesverbände gilt das bereits. Zudem gelten drei AfD-Landesverbände als gesichert rechtsextrem.

Das heiß ersehnte Duell zwischen Björn Höcke (AfD) und Mario Voigt (CDU) läuft heute Abend (11. April) auf Welt-TV. Dabei stellen sich viele Politik-Experten die Frage, ob Voigt gegen Höckes Rhetorik überhaupt ankommen kann.

Schließlich muss Voigt reichlich vorbereitet sein, um dem AfD-Politiker nicht in die Karten zu spielen. Wie kann ihm das gelingen?

++ Dazu lesenswert: AfD-Höcke und CDU-Voigt im TV-Duell – „Keine Gute Idee“ ++

Björn Höcke: Kann Voigt im TV-Duell überhaupt punkten?

Bei „Welt-TV“ läuft am heutigen Donnerstagabend um 20.15 Uhr ein besonderes TV-Duell. Thüringens CDU-Fraktionsvorsitzender Mario Voigt und AfD-Landeschef Björn Höcke treffen dort im Fernsehstudio aufeinander, um über politische Themen zu diskutieren. In dem Gespräch will Voigt offenlegen, wie gefährlich und schädlich Höckes Politik für Deutschland und für Thüringen wären.

Fragt sich aber nur, ob das dem CDU-Politiker tatsächlich gelingen wird. Denn Rechtsextremist Björn Höcke ist rhetorisch ziemlich fit. Voigt muss also gut vorbereitet sein, damit er sich nicht vor dem AfD-Mann und dem Fernsehpublikum blamiert. Politikwissenschaftler Jürgen Maier macht gegenüber dem „Tagesspiegel“ klar: „Wer die Absicht hat, seinen Gegner zu stellen, so wie angekündigt, muss zwangsläufig angreifen“.

Voigt könne Höcke aber nicht allein mit Inhalten angreifen, schreibt Politikberater Johannes Hillje auf der Plattform X. Vielmehr muss der CDU-Politiker auf die Ideologie, also die Weltanschauung, der AfD eingehen. Das sei „aussagekräftiger als die Programmatik“, aber damit auch anspruchsvoller. Hillje vermutet, dass die Anforderungen an Voigt und an die Moderation des Duells „äußerst hoch“ sind.

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Kritik am TV-Duell

Unter Christdemokraten ist Voigts Duell-Vorhaben allerdings ziemlich umstritten. Sachsens Ministerpräsident Rainer Haseloff sagt, er selbst würde der AfD keine Plattform geben, die über die Auseinandersetzung im Parlament hinausgehe. Es gebe kluge Leute, die eine Auseinandersetzung befürworteten, aber auch kluge Leute, die davor warnen.

Klar ist auch, dass Voigt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht an die AfD-Kernwählerschaft herankommen wird. Dazu bleibt überhaupt die Frage offen, ob Höcke so ein TV-Duell gegen CDU-Mann Voigt überhaupt braucht. Denn auf Plattformen wie TikTok, X und Facebook hat der AfD-Politiker genug Reichweite, um seine fragwürdigen Meinungen in die Öffentlichkeit zu pusten.


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Eine Auswertung der „Berliner Social Agentur Intermate Group“ 2023 ergab dabei, dass die AfD in den sozialen Medien, über alle Plattformen hinweg die größte Followerschaft aller Parteien hat. Besonders auf YouTube und TikTok hängt die Höcke-Partei alle anderen ab.