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Erfurt: Bittere Kriminalstatistik! DIESE Zahlen sorgen für Zündstoff

Die Polizei in Erfurt stellte eine bittere Kriminalstatistik für die Landeshauptstadt vor. Vor allem eine Zahl dürfte dabei für Zündstoff sorgen.

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© Redaktion / Benjamin Pogadl

Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

Es sind bittere Zahlen von der Polizei in Erfurt. Nachdem bei den Straftaten in der Landeshauptstadt in den Jahren 2021 und 2022 ein gewisser Abwärtstrend zu beobachten war, sprangen die Fallzahlen im letzten Jahr plötzlich sprunghaft an. Im Vergleich zum Vorjahr um ganze 15,6 Prozent.

Die Thüringer Landeshauptstadt folgt dabei einem bundesweiten Trend. Trotzdem stiegen die Erfurter Fallzahlen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt um fast das Dreifache. Polizei-Chefin Heike Langguth versucht sich an einer Erklärung.

Erfurt: Mehr Straftaten in der Landeshauptstadt

„Was wahrzunehmen ist, dass es in unserer Innenstadt sehr aktiv ist, in vielen Bereichen“, erklärt die Polizei-Chefin in einer Pressekonferenz am Dienstag (30. April). Für die LPI Erfurt bedeutet das, dass die Belastung für die Beamten noch einmal angestiegen ist. Und es ist ja nicht so, als hätten die Polizisten davor nur Däumchen gedreht. Derzeit könne man „in keinem Bereich so richtig aufatmen“, so Langguth.

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Zur Statistik muss gesagt werden: Die Zahlen sind leicht verfärbt, weil nur abgeschlossene Fälle gezählt werden und sich so jedes Jahr auch Straftaten aus den vorangegangenen Jahren mitreinmogeln. Einen Sprung von 22.451 (im Jahr 2022) auf 25.877 (im Jahr 2023) erfassten Straftaten erklärt das aber nicht. Es entspricht einer Zunahme von 15,3 Prozent. „Das ist schon eine ordentliche Hausnummer“, resigniert Langguth. Bundesweit ging die Zahl der Straftaten zwar auch nach oben, im Durchschnitt aber „nur“ um 5,5 Prozent.

Aufklärungsquote steigt leicht

Und auch das ist zur Einordnung wichtig: Im Zehnjahresvergleich reiht sich das Jahr 2023 bei den Straftaten nicht in den Top drei ein – auch wenn es das Treppchen nur knapp verpasst. Für die Erfurter Polizei-Chefin aber kein Grund zum Jubeln. Im Gegenteil. „Wir haben das Niveau von 2018 wieder erreicht und das ist eben so der Punkt, wo man sagen muss, wir haben mit einer deutlichen Zunahme zu arbeiten.“

Gleichzeitig betont Langguth aber auch, dass mit den Fallzahlen ebenso die Aufklärungsquote gestiegen ist. Sie lag bei 60,3 Prozent und gewann damit im Vergleich zum Vorjahr um mehr als einen Prozentpunkt hinzu. „Wir haben die Qualität erhalten beziehungsweise zum Vorjahr gesteigert und das ist ja auch ein gutes Maß der polizeilichen Arbeit.“ Für sie ist das „kein Glücksfall“, sondern resultiert vor allem daraus, dass die Erfurter Beamten „in einer ordentlichen Weise gearbeitet“ haben.

Für viel Diskussionsstoff wird auch das sorgen: Der Anteil nicht deutscher Tatverdächtiger ist im Erfurter Stadtgebiet zum fünften Jahr in Folge erneut gestiegen – und lag 2023 bei 37,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Anstieg von 4,4 Prozentpunkten. Für Frau Langguth ein „Diskussionsfeld, das man gesellschaftlich ein bisschen tiefer beleuchten muss“.


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„Es ist ja nicht gesagt, dass jeder, der nicht deutsch ist, eher verdächtigt wird, dass er eine Straftat begeht.“ In diesem Zusammenhang sei die Polizei Erfurt auch in eine Kooperation mit einer Volkshochschule gegangen. Die Beamten stellen sich in den Intergrations-Orientierungskursen dabei aktiv vor. In jedem Kurs sage man dabei, wie die Regeln in Deutschland sind und versuche Ängste abzubauen, was die Zusammenarbeit mit der Polizei betrifft.

Gerade mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen dürften diese Zahlen aber erneut für viel Zündstoff sorgen.