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Thüringen: Bizarres Wahlplakat! Schneidet Höcke seiner Partei ins eigene Fleisch?

In einer Thüringer Region sorgen bizarre Wahlplakate mit Björn Höcke gerade für Verwirrung. Schadet er hier seiner eigenen Partei?

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© IMAGO/Bihlmayerfotografie

Kurz erklärt: Wie der Verfassungsschutz die AfD-Landesverbände einstuft

Vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster wird verhandelt, ob das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die AfD als Gesamtpartei weiterhin als rechtsextremistischen Verdachtsfall führen darf. Für zahlreiche Landesverbände gilt das bereits. Zudem gelten drei AfD-Landesverbände als gesichert rechtsextrem.

Was ist denn da in Saalfeld-Rudolstadt los? Ein Wahlplakat sorgt hier gerade vor der Landtagswahl für Verwirrung. Drauf zu sehen ist der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke mit den Worten: „Ich wähle Alternative für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt“. So weit so unspektakulär. Auf den Plakaten fehlt aber zum Beispiel das übliche Partei-Logo – und links oben ist auch der Verweis auf eine „Liste 8“ zu finden. Moment? Hat die AfD im Kreis Saalfeld-Rudolstadt nicht die Liste 2?

Die Plakate werfen jedenfalls einige Fragen auf. Was sich genau hinter ihnen verbirgt – und ob Höcke hier wirklich von der Wahl seiner eigenen Partei abrät – liest du hier.

Thüringen: Kuriose Wahlplakate aufgetaucht

Wie die „Ostthüringer Zeitung“ berichtet, liegt dem Plakat-Problem der AfD ein parteiinterner Streit zugrunde. Im Herbst letzten Jahres hat die Parteibasis in Zeigerheim nämlich eine Liste gewählt, die der Kreis- und Landesspitze nicht so recht schmecken wollte. Die Liste war offenbar zu kurz und auch von der Zusammensetzung nicht so, wie es die höheren Parteifunktionäre gerne gesehen hätten. Also sollte die Wahl wiederholt werden. Aber so einfach war das nicht.

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Denn der bisherige Spitzenkandidat auf der Liste, Karlheinz Frosch, hatte offenbar wenig Interesse an einer Neuwahl. Deswegen ging er vor Gericht gegen die Entscheidung vor – und bekam drei Mal Recht.

Nun hatte der AfD-Gebietsverband den Salat. Die Liste 2 blieb jedenfalls bestehen – und dem Kreisverband blieb nichts anderes übrig, als eine komplett neue Liste zu wählen, die jetzt logischerweise ganz unten auf dem Zettel steht. Wenn da nicht Wählerverwirrung vorprogrammiert ist.


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Was der parteiinterne Streit bei der AfD noch angerichtet hat, kannst du im Artikel der „Ostthüringer Zeitung“ nachlesen. Dort findest du auch mehr Infos über das Urteil des Landgerichts Gera zu dem Fall (hier geht’s weiter).