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Thüringen: Plage überrollt den Freistaat! „Wir kommen kaum hinterher“

Eine Plage hält Deutschland seit fast 15 Jahren auf Trapp. Mittlerweile ist sie auch bei uns in Thüringen angekommen. Hier mehr.

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© IMAGO / Funke Foto Services/ Gottfried Czepluch/ Montage: Thüringen24

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Die Gartensaison nimmt langsam Fahrt auf. Die Baumärkte und Gartencenter sind mittlerweile wieder voll. Fröhlich werden Setzlinge, Blumen, Geräte und Bäume in die Einkaufskörbe gepackt. Kein Wunder, denn bei dem sonnigen Wetter in Thüringen lässt sich im heimischen Garten etliches schaffen.

Doch bei vielen Gartenbesitzern herrscht derzeit Frust bis hin zur Verzweiflung. Denn eine Plage überrollt den Freistaat – und macht auch vor den vielen Parks in Thüringen nicht halt. Worum es genau geht, liest du hier bei uns.

Thüringen: Plage auch im Freistaat angekommen

Der Garten ist für viele Rückzugsort, Hobby und Erholung in einem. Nicht selten stecken die Besitzer oder Pächter einen Haufen Zeit und Geld in ihr Herzensprojekt. Doch die Freude ist getrübt, denn eine Plage treibt den Garten-Freunden in Thüringen die Sorgenfalten auf die Stirn. „Wir mussten schon unsere kompletten Buchsbäume abschneiden. Die standen dort schon seit Jahren“, erzählt Diana im Gespräch mit Thüringen24. Der Anblick auf die einst vollen und buschigen Gewächse gleicht nun eher einem Trauerspiel.

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Grund dafür ist der sogenannte Buchsbaumzünsler. Die grün-schwarzen Raupen des Falters befallen Buchsbaumhecken und fressen deren Blätter und Zweigrinden komplett ab. Heimisch ist das Tier in Thüringen nicht, sondern wurde vor rund 15 Jahren aus Asien nach Deutschland eingeschleppt. Seit 2021 ist er auch bei uns im Freistaat zu finden – um Leidwesen der Gartenbesitzer. Aber auch die Parks und andere Grünanlagen haben mit den Raupen des Schmetterlings zu kämpfen.

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Die Raupen des Buchsbaumzünslers, der ein ostasiatischer Kleinschmetterling ist, fressen die Blätter eines Buchsbaumes ab. Auch in Thüringen ist die Plage mittlerweile angekommen (Symbolbild). Foto: IMAGO/ Gottfried Czepluch

Buchsbaumzünsler sorgt für Probleme in Thüringer Parks

Probleme bereitet der Buchsbaumzünsler vor allem in den historischen Schlossparks. Dort dienen die Buchsbäume als Beeteinfassungen oder ziehen als kunstvoll geschnittene Elemente die Blicke der Besucher auf sich. „Wir kommen kaum hinterher, den Befall zu beobachten und sofort zu reagieren“, sagte Katrin Luge, die in der Klassik Stiftung Weimar unter anderem für den Ilm-Park und den Schlosspark Tiefurt zuständig ist.

Um dem Zünsler möglichst wenig Raum zu bieten, würden Hecken in Thüringen jetzt bereits im Frühjahr zurückgeschnitten – und nicht wie früher erst im Juni. Denn aufgrund des milden Winters hat der Befall bereits verhältnismäßig früh eingesetzt. Auch chemische Spritzmittel kommen zum Einsatz, auch wenn diese nur eingeschränkt eingesetzt werden dürfen, denn in den Grünanlagen sind schließlich viele Menschen, Kinder und auch Tiere unterwegs.


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Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten kämpft mit der Buchsbaumzünsler-Plage in den Schlossparks Gotha, Greiz, Sondershausen und Dornburg. Nach Angabe von Stiftungssprecher Franz Nagel werden Lockstofffallen eingesetzt, um das Aufkommen des Zünslers zu kontrollieren. Bei Befall werde ein biologisches Spritzmittel auf Bakterienbasis eingesetzt.

Doch was können die Hobby-Gärtner gegen die Plage in Thüringen tun? Essig ist beispielsweise ein Hausmittel, dass gegen den Buchsbaumzünsler helfen soll. Am besten sollten ein Drittel Essig, ein Drittel Wasser und ein Drittel Öl in einer Sprühflasche vermischt werden. Damit kann der Buchsbaum eingesprüht werden. Die Raupen lassen sich dann fallen und können aufgesammelt werden. Auch Algenkalk hilft gegen die Plage. Dazu muss das weiße Pulver einfach auf die Pflanze gestreut werden. (mit dpa)