Wie die Zeit vergeht! Die Landesarbeitsgruppe „Wolf und Luchs“ des NABU Thüringen feiert in diesem Jahr bereits ihr zehnjähriges Bestehen.
Grund genug, einmal auf eine Dekade des Tierschutzes zurückzublicken. Das Team des NABU Thüringen richtet sich aber auch mit einer dringenden Forderung an die Politik. Und nein: Es geht diesmal nicht um die Tiere. Zumindest nicht in erster Instanz.
Thüringer NABU mit dringendem Appell
„Mit unserem Engagement für Wolf und Luchs arbeiten wir unermüdlich daran, die Akzeptanz für die Beutegreifer zu steigern, sowie für den Schutz der Tiere zu sorgen“, erklärt NABU-Sprecher Silvester Tamás. „Das war und ist nicht immer einfach, denn immer noch bestehen Ängste und Vorbehalte gegenüber den großen Beutegreifern.“
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Die Landesarbeitsgruppe „Wolf und Luchs“ hatte sich 2014 in Jena gegründet – und zeigt sich in ihrer Bilanz zufrieden. „“Mit unserem einsatzstarken Team aus Biologen, Tierärzten, Forstwissenschaftlern, Juristen und engagierten Naturfreundinnen und -freunden leisten wir überall dort einen wichtigen Beitrag, wo Politik, Fachbehörden, die interessierte Bevölkerung und betroffene Interessengruppen Fragen haben und Hilfe benötigen“, so Tamás. „Das Engagement unserer vielen ehrenamtlichen Aktiven liefert damit einen unverzichtbaren gesellschaftlichen Beitrag zum demokratischen Diskurs im Umgang mit geschützten Tierarten.”
Thüringen: Diskurs fährt sich fest
Eines der größten Diskussionsthemen, mit dem sich die Gruppe dabei immer wieder herumschlagen muss, bleibt dabei der Schutz der Weidetiere. Mit Blick auf die Branche zeigen sich die Naturschützer dabei betrübt. Immerhin geht die Zahl der Schafbetriebe und Schafe in Thüringen in den letzten Jahren immer mehr zurück. Dafür gibt es laut des NABU einen einfachen Grund. Eine aus ihrer Sicht jahrzehntelang verfehlte Agrarpolitik.
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Diese habe vor allem die Interessen der industriellen Großbetriebe und der Massentierhaltung im Blick, so das Team in einer Pressemitteilung. Allerdings meinen die Experten auch eine mangelnde Nachfrage an heimischen Produkten zu erkennen. „Das ist sehr tragisch und lässt sich nicht auf die Anwesenheit von Wolf und Luchs zurückführen. Weidetierhalterbetriebe sind für uns wichtige Partner im Naturschutz und fördern die Artenvielfalt in oft unzugänglichen Gebieten“, so Tamás. „Für diese ökologische Leistung, die die Weitertierhalter tagtäglich vollbringen, braucht es wieder mehr gesellschaftliche Beachtung und Wertschätzung.“