Es war fast das letzte Fünkchen Hoffnung, das für einige Mitarbeiter eines Traditionsbetriebes in Thüringen verglüht ist. Auf den letzten Metern wurde noch mit aller Kraft nach einem Investor für das Unternehmen in der Schieflage gefunden.
Jetzt verkündet aber der zuständige Insolvenzverwalter, dass alle Mühe umsonst gewesen war. Das Thüringer Unternehmen rutscht von der Insolvenz in Eigenverwaltung in eine Regelinsolvenz. In der Folge verlieren Dutzende Mitarbeiter ihre Jobs.
Thüringen: Traditionsbetrieb rutscht in die Regelinsolvenz
„Für die Beschäftigten, die gemeinsam mit der Geschäftsführung in den letzten Wochen für eine Investorenlösung und damit eine Perspektive für ihr Unternehmen gekämpft haben, ist das natürlich eine sehr enttäuschende Nachricht“, erklärte Rechtsanwalt Marcello Di Stefano in einer Mitteilung vom Montag (28. April). Er wurde demnach vom Amtsgericht Gera als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt und muss jetzt schauen, wie man die SAMAG Machine Tools wieder aus den unruhigen finanziellen Gewässern schiffen kann.
Das bedeutet, dass die verzweifelte Suche nach einem Investor schließlich erfolglos war. Zwischenzeitlich hat es offenbar noch einen Interessenten gegeben (Thüringen24 berichtete), dieser muss aber wohl abgesprungen sein. Jetzt geht es für die SAMAG in die Regelinsolvenz. Am 1. Mai wird das Verfahren voraussichtlich eröffnet.
30 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs
Das Unternehmen beschäftigt derzeit noch rund 100 Mitarbeiter, von denen jetzt 30 bis zum 1. Mai gehen müssen. Darüber wurde die Belegschaft gemeinsam mit der Geschäftsführung in einer Mitarbeiterversammlung informiert.
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Der Grund: Die Gehälter der Mitarbeiter werden derzeit noch über Insolvenzgeld gesichert – und das läuft Ende des Monats aus. Ab Mai müsste die SAMAG also wieder unter Vollkosten wirtschaften – und das packt das Unternehmen in seiner derzeitigen Situation einfach nicht. Ab sofort werden „nur noch“ bestehende Aufträge abproduziert, auch Wartung und Service läuft weiter. In der Zwischenzeit hofft der Maschinenbauer weiter auf einen Investoren – denn ohne einen solchen sieht es auch für die verbleibenden Mitarbeiter düster aus.
„SAMAG ist überwiegend im Projektgeschäft tätig, das heißt die gefertigten Maschinen sind aufwändige Einzelstücke, die auf Bestellung gefertigt werden“, erläuterte Di Stefano. „Jeder Auftrag erfordert also erstmal einen hohen Vorfinanzierungsaufwand, den das Unternehmen ohne Investor nicht stemmen kann.“
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Mit den bestehenden Aufträgen kann das Traditionsunternehmen wohl noch bis Ende des Jahres wirtschaften.