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Thüringen: Kind (9) schwer missbraucht – vor Gericht wird es laut

Ein neunjähriges Mädchen verbringt den Sommerurlaub bei Bekannten Thüringen. Danach offenbart sich ein entsetzlicher Verdacht.

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Ein mutmaßlicher Fall von Kindesmissbrauch erschüttert die Justiz in Erfurt. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Funke Foto Services

Es sollte ein unbeschwerter Ferienaufenthalt werden, zwei Wochen fern der Heimat, bei entfernten Verwandten der Familie in Thüringen. Doch was für ein kleines Mädchen aus Rheinland-Pfalz wie ein Sommerabenteuer begann, endete in einem Albtraum. Jetzt kommt es zu einem Verfahren wegen Verdachts auf schwerem Kindesmissbrauch am Landgericht Erfurt.

Ein 57-jähriger Mann aus Waltershausen steht im Zentrum der Ermittlungen. Seine Vergangenheit? Finster. Sein Verhalten vor Gericht? Provokant.

Thüringen: Im Visier der Justiz

Kaum war das Kind bei dem Verwandten angekommen, wollte es bereits nach einem Tag wieder nach Hause. Ungewöhnlich still soll es auf der Rückfahrt gewesen sein. Was es seinen Eltern dann anvertraute, führte direkt zur Polizei und schließlich vor Gericht. Die „Thüringer Allgemeine“ berichtete von aufgeladenen Szenen. Über einen Richter, dem der Kragen platzte und über einen Mann, der sich als Opfer darstellte, obwohl seine Vergangenheit anderes vermuten lässt.

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Denn Ernst F. ist kein Unbekannter: Zweimal saß er bereits wegen Kindesmissbrauchs im Gefängnis. Die Kammer kennt ihn noch unter einem anderen Namen. Richter Volker Pröbstel wurde im Verfahren deutlich: „Wenn ich mich recht erinnere, haben Sie eins sogar geschwängert.“ Laut der „Thüringer Allgemeinen“ sprachen die Hinweise auch diesmal eine klare Sprache. Auf der Kleidung des Mädchens wurde DNA des Angeklagten gefunden, laut Pröbstel in einer Menge, die eine zufällige Übertragung nahezu ausschließt.

Thüringen: Schweigen statt Geständnis

Doch Ernst F. riegelte ab: Erektionsstörungen, Missverständnisse, Körperkontakt nur auf Wunsch des Kindes. Die Liste seiner Erklärungsversuche war lang und alles andere als glaubwürdig. Dass er in der Verhandlung eine angeblich entlastende Zeugin erwähnte, jedoch ohne ihren Namen zu nennen, brachte sowohl Richter als auch Staatsanwaltschaft auf die Palme. „Ich weiß nicht, auf welchem Stern Sie leben“, fuhr Pröbstel ihn an.


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Dabei wäre ein Geständnis nicht nur strafmildernd, sondern vor allem eines: menschlich. Es könnte dem Mädchen eine erneute Konfrontation mit der Traumatisierung ersparen. Doch F. bleibt bei seiner Linie, weist alle Vorwürfe zurück. Selbst die eigene Partnerin widersprach seiner Darstellung: Sie habe nichts von seinen Vorstrafen gewusst. Ebenso wenig wie die Eltern des Kindes. Nun liegt es am Gericht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Verhandlung wird am Dienstag fortgesetzt, weitere Termine im Mai stehen bevor. Mehr zum Thema liest du in hier.