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Thüringer Traditionsbetriebe starten die Erdbeer-Ernte – aber eine Sache bereitet Bauchschmerzen

Endlich geht auch in Thüringen wieder die Erdbeer-Saison los! Doch eine Sache bereitet nicht nur den Betrieben Bauchschmerzen.

© Vanessa Schubert/ Thüringen24

Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

Endlich ist es wieder so weit: In Thüringen leuchten die ersten Erdbeeren knallrot zwischen den grünen Blättern hervor. Trotz frischer Temperaturen sind die süßen Früchte aus Thüringen bereits an einigen Ständen im gesamten Freistaat zu haben.

Doch bei all dem Erdbeer-Glück und der Vorfreude auf die Früchte vom heimischen Thüringer Feld bereitet eine Sache nicht nur den Pflückern Bauchschmerzen. Worum es genau geht, liest du hier bei uns.

Thüringen: 141 Hektar Erdbeerfläche bewirtschaftet

In Gebesee im Kreis Sömmerda, wo traditionell der Startschuss für die Saison fällt, haben die Pflückerinnen und Pflücker schon alle Hände voll zu tun. Rund 141 Hektar Erdbeerfläche werden aktuell in Thüringen bewirtschaftet – davon allerdings fast 40 Prozent noch ohne Ertrag, weil die Pflanzen schlicht noch zu jung sind.

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Vergangenes Jahr kamen 673 Tonnen Erdbeeren von Thüringer Feldern – kein Vergleich zur nationalen Menge, aber für viele dennoch ein echtes Stück Heimat. Wer einmal eine frische Beere direkt vom Feld probiert hat, weiß, dass da die Erdbeeren aus Spanien und Co. nicht mithalten können.

Thüringen: Zwischen Freude und Frust auf dem Feld

Doch bei allem Erdbeerglück: Für viele Anbaubetriebe ist die Saison auch mit Sorgen verbunden. Steigende Kosten, etwa durch höheren Mindestlohn, setzen den Produzenten zu. „Die Erdbeere bleibt zwar ein Aushängeschild im Thüringer Obst- und Gemüsebau“, sagt Agrarstaatssekretär Marcus Malsch, „aber die Herausforderungen sind enorm.“

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Die Lösung? Mehr Anbau unter Folie, ein längerer Verkaufszeitraum – und vor allem: der direkte Draht zum Verbraucher. Viele Betriebe setzen auf Hofläden und Verkaufsstände, um die Früchte frisch und ohne Umwege zu verkaufen. Der größte Produzent, der Erdbeerhof Gebesee, braucht in dieser Saison etwa 90 Erntehelfer – ohne Handarbeit geht bei der sensiblen Frucht nämlich gar nichts.

Weniger Erdbeeren, mehr Aufwand

Der Blick aufs große Ganze zeigt: Seit 2015 ist die Erdbeeranbaufläche in Deutschland rückläufig. In Thüringen sank die Erntemenge im Freiland sogar um 62 Prozent. Zwar wird im geschützten Anbau – etwa in Folientunneln oder Gewächshäusern – versucht gegenzusteuern, aber das reicht längst nicht aus, um die Lücke zu schließen.


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Damit der heimische Anbau eine Zukunft hat, will das Land gegensteuern. Weniger Bürokratie, mehr Unterstützung – so der Plan. Ob das reicht? Die Saison wird es zeigen. Klar ist: Wer regionale Erdbeeren kauft, unterstützt nicht nur kurze Transportwege, sondern auch die Menschen, die sich jeden Tag auf dem Feld die Hände schmutzig machen – für den süßen Geschmack des Sommers. (mit dpa)