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Thüringen: Abschuss für Wölfe sorgt für Ärger – NABU schlägt Alarm

In Thüringen diskutiert man über den Abschuss von Wölfen. Der Nabu hat große Kritik an dem Vorgehen geäußert.

Wolf im Wald
© IMAGO/imagebroker

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In Thüringen diskutiert man über den Abschuss von Wölfen. Der Nabu hat große Kritik an dem Vorgehen.

Was der die Organisation von dem Vorhaben hält, liest du hier.

Thüringen diskutiert über Wölfe

Im Thüringer Landtag diskutiert man aktuell über den Schutzstatus des Wolfes. Einige fordern, das Jagdrecht zu ändern, um Wölfe einfacher töten zu können. Andere, wie der Naturschutzbundes Thüringen (Nabu) halten dagegen und finden, der Antrag sei „plumpe Panikmache“, wie der Landesvorsitzende des Nabu, Martin Schmidt, dem MDR sagte.

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Nun kritisiert der Nabu noch mehr an dem Vorgehen. In einer Pressemitteilung heißt es, die Arbeitsgruppe Wolf/Luchs Thüringen des Vereins sei bei der Prüfung des Antrags zum Abschuss von Wölfen nicht beteiligt worden sein. Jedes Bundesland hat ein Wolfsmanagement, das für Entscheidungen rund um den Abschuss und die Entnahme des Wolfes zuständig ist. Im Freistaat fällt eine Entscheidung der Untere Naturschutzbehörde zu diesen Themen erst nachdem auch die Arbeitsgruppe Wolf/Luchs Thüringen den Fall geprüft hat.

Nabu fordert Herdenschutzzentrum

Bei dem aktuellen Antrag habe der Nabu allerdings durch das Umweltinformationsgesetz vom Thüringer Umweltministerium erfahren. „Unverständlich ist aus Sicht des NABU auch, dass sich manche Menschen nach über 10 Jahren seit der Rückkehr des Wolfs nach Thüringen immer noch nicht auf die Anwesenheit des Beutegreifers eingestellt haben und immer wieder dessen Abschuss fordern“, so der Nabu in einer Pressemitteilung.


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Im Freistaat ist festgelegt, dass erst andere Maßnahmen geprüft werden müssen, bevor ein Wolf zum Abschuss freigegeben wird. Dazu gehören zum Beispiel der Anbau eines elektrifizierten Schutzzaunes oder der Einsatz von Herdenschutzhunden. „Leider ist dies oft nicht der Fall, die Wölfe treffen auf für sie leicht zugängliche Beute und dass obwohl Thüringen eine in Deutschland vorbildliche Förderrichtlinie für den Herdenschutz hat“, bemängelt der Nabu weiter. Landwirte mit Weidetieren seien oft überfordert, wenn es um den Wolf geht. „Das fängt bei der Antragstellung für die Förderungen an und erstreckt sich auch über ganz praktische Fragen wie den Zaunaufbau.“ Der Nabu fordert deshalb ein Herdenschutzzentrum, in dem man sie bei Fragen rund um den Herdenschutz und bei Förderanträgen unterstützt.