Die wirtschaftliche Lage in vielen Unternehmen in Thüringen ist ernst – das zeigt die jüngste Konjunkturumfrage der IHK Erfurt.
Um endlich wieder aus dem Loch zu kommen, haben einige Unternehmer Ideen – und klare Forderungen an die Politik!
Thüringen: Die Lage ist ernst!
Zufrieden sieht anders aus: Ganze 35 Prozent der Unternehmen im Freistaat bewerten ihre Lage als schlecht – zu Jahresbeginn waren es noch 32 Prozent. Bürokratie, steigende Arbeitskosten, nachlassende Binnennachfrage und zuletzt macht auch der Zoll-Konflikt mit den USA der Wirtschaft zu schaffen. Auch im Hinblick auf die Investitionsbereitschaft ist die Angst groß.
Die größten Risiken für die Entwicklung: hohe Energie- und Rohstoffpreise, Unzufriedenheit mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, schwache Inlandsnachfrage und Fachkräftemangel. Umso größer ist die Zurückhaltung bei neuen Investitionsplänen. „Nur neun Prozent der Unternehmen planen aktuell höhere Investitionen, während 56 Prozent Investitionen einschränken oder ganz aussetzen wollen“, heißt es in einem Schreiben der Industrie- und Handelskammer (IHK).
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Trotz der Probleme geben viele Unternehmen die Hoffnung auf positive Entwicklung nicht auf. Im Gegenteil! Der Anteil derer, die Besserung erwarten, ist seit Jahresbeginn von fünf auf 13 Prozent angestiegen. „Die Unternehmen in unserer Region senden ein klares Signal: Die wirtschaftliche Lage ist nach wie vor ernst, aber etwas hoffnungsvoller als zuletzt“, sagt IHK-Geschäftsführerin Dr. Cornelia Haase-Lerch.
„Wichtige Weichenstellungen erforderlich“
Für eine positive Entwicklung fordern die Unternehmer Unterstützung aus der Politik, hoffen auf schnelles Handeln der neuen Bundesregierung. Besonders wichtig: Die Verabschiedung des Bundeshaushalts 2025 und die Umsetzung des 500 Milliarden schweren Infrastrukturfonds. „Vieles hängt daran, wie schnell und wirkungsvoll die neue Bundesregierung neues Vertrauen und konkrete Umsetzungen schafft“, so Dr. Cornelia Haase-Lerch.
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„Und auch in Thüringen sind wichtige Weichenstellungen erforderlich“, so die Chefin weiter. Im Fokus: Tempo bei Digitalisierung, weniger Schulabbrecher, weniger Unterrichtsausfall und endlich eine zentrale Stelle für Fachkräfte. Demnach braucht es außerdem Personalabbau in der Landesverwaltung, gesenkte Ausgaben und straffere Förderprogramme.