Veröffentlicht inThüringen

Thüringen: Container-Debakel im Freistaat! DRK findet deutliche Worte

Die Altkleidersammlung in Thüringen steht vor großen Problemen. Mittlerweile ist ihre ganze Zukunft ungewiss! Mehr dazu hier.

© IMAGO/Gottfried Czepluch

Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

Wer kennt es nicht: Beim Frühjahrsputz oder dem Kleiderschrank-Ausmisten fliegen alte Shirts, Hosen und Jacken in die Ecke. Oftmals landen sie in einem der vielen Altkleidercontainer in Thüringen – schnell, kostenlos und mit dem Gefühl, vielleicht noch etwas Gutes zu tun.

Doch genau dieser simple Weg könnte bald Geschichte sein – zumindest in Thüringen!

Thüringen: Altkleidersammlung als wichtige Grundlage

Das „Deutsche Rote Kreuz“ (DRK) nutzt zwei Verwertungsmodelle für Altkleider: Das Kleiderkammermodell, wo tragbare Stücke in Kammern oder Läden kommen und das Verwertermodell, wo der Containerinhalt an Unternehmen verkauft wird. Diese sortieren dann weiter: Das meiste geht als Secondhand-Ware ins Ausland, manches wird zu Putzlappen und der Rest landet im Müll.

24 Kleiderkammern und 891 Container betreibt das DRK allein in Thüringen. Die gespendeten Stücke helfen nicht nur Menschen in Not, sondern finanzieren auch zahlreiche soziale Projekte. „Jedes Jahr können wir somit ehrenamtliche Projekte beispielsweise im Katastrophenschutz, im Jugendrotkreuz oder in der Altenhilfe fördern“, erklärt Dirk Bley, DRK-Thüringen-Sprecher, auf Nachfrage von Thüringen24. „Diese Einnahmen sind eine wichtige Quelle zur Finanzierung unserer Arbeit.“

Doch: Der Betrieb von Altkleidercontainern muss sich finanziell lohnen. Schon in der Corona-Zeit kollabierte der Textilmarkt. Und jetzt wieder: Unsicherheit. Man müsse abwarten, wie sich der Markt zukünftig entwickelt, erklärt der DRK-Sprecher. Vermüllung ist ein zusätzliches Problem: „Dass Dinge entsorgt werden, die nicht in einen Kleidercontainer gehören, das ist ein sehr häufig auftretendes Problem“, schreibt Dirk Bley.

Zukunft ist unsicher

Er ist sich sicher: „Sollte sich die Lage jedoch nicht verbessern, wird es künftig kaum noch Altkleidercontainer des DRK in Thüringen geben können.“ Der Betrieb von Kleiderkammern ist dagegen nicht in Gefahr. Sie bleiben bestehen, solange Bedarf da ist.

+++ Thüringen: Forscher graben Sensation aus – es wird nicht die letzte sein +++

Die neue EU-Richtlinie verschärft die Lage. Seit dem 1. Januar 2025 schreibt sie eine getrennte Sammlung von Alttextilien und Abfällen vor. Das sorgt mitunter für Chaos. „Teilweise spüren die DRK-Kreisverbände eine Erhöhung des Aufkommens“, schreibt der Sprecher. Das mögliche Resultat: Überfüllte Container und Vermüllung der Standorte.


Mehr News:


Zu weiteren Auswirkungen der EU-Richtlinie kann er allerdings noch nichts sagen. Sicher ist allerdings: Falsch entsorgter Müll und ein wackeliger Markt könnten das Aus bedeuten. Was bleibt, ist der Appell: Nur tragbare Kleidung gehört in die Container.