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Wetter in Thüringen spielt verrückt! Meteorologe baff – „Nicht, wo man es erwartet“

Verkehrte Welt – das möchte man meinen, wenn man sich das Wetter in Thüringen und Deutschland im Vergleich zu Europa anschaut.

© IMAGO/Frank Drechsler

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Sonnenanbeter kommen in diesem Frühjahr voll auf ihre Kosten! Denn das Wetter in Thüringen hat sich eigentlich fast den ganzen Frühling über von seiner sonnigen Seite gezeigt. Das ist einer Serie von Hochs zu verdanken, die sich mit nur wenigen Unterbrechungen durch den Frühling gezogen hat.

Doch das hat auch seine Schattenseiten. Denn wir steuern auf ein Rekordfrühjahr zu – und das nicht im positiven Sinne.

Wetter in Thüringen: Trauriger Rekord bahnt sich an

Es gibt Titel, mit denen möchte man sich nicht unbedingt schmücken. Das trifft wohl auch für das „trockenste Frühjahr seit Anbeginn der Wetteraufzeichnungen 1881“ zu. Doch genau diesen Titel könnte sich Deutschland in diesem Jahr sichern, sollte sich der Wetter-Trend bis Ende Mai fortsetzen. Und Meteorologe Dominik Jung ist sich ziemlich sicher, dass es so kommen wird. „Ich bleibe dabei, die nächsten Tage bringen nicht mehr genug Regen, um den Rekordfrühling zu verhindern“, sagt der Meteorologe in seinem Video auf seinem Youtube-Kanal vom 19. Mai.

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Seiner Ansicht nach könnte nicht nur das Frühjahr das trockenste seit Anbeginn der Wetteraufzeichnungen werden, sondern auch der Mai als solcher. Der liegt nämlich bisher auch ziemlich weit unten mit den Niederschlägen. Und so wie es aussieht, ist da in diesem Monat auch nicht mehr all zu viel zu holen. Das europäische Wettermodell zeigt auch bis zum 26. Mai immerhin, dass da „nicht viel nachkommt“, wie Jung sagt. In Thüringen könnten da vielleicht gerade mal ein bis drei Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Und auch sonst bringt der Mai vermutlich „erstmal nicht wirklich die großen Niederschläge hervor.“

Verkehrte Wetter-Welt in Europa

Denn das nächste Hoch ist schon wieder im Anmarsch. So reiht sich quasi Hoch an Hoch in Deutschland aneinander – und das mit wenigen Unterbrechungen eigentlich seit Februar, sagt Jung. „Hohe Luft dominiert das Wettergeschehen, aber nicht da, wo man es erwartet“, betont der Meteorologe. Denn Spanien und Portugal beispielsweise stünden unter dem Einfluss eines Tiefs – und das bedeute in den eigentlich sonnigen Regionen kräftiger Regen, kräftige Gewitter. Und auch auf Norditalien könnte bis Ende Mai noch einiges zukommen. Jung spricht in diesem Zusammenhang von Unwetter und möglichen Überschwemmungen. Verkehrte Wetter-Welt also in Europa, möchte man meinen.


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Und wie sieht es im Juni aus? Kann der Monat das Ruder in Deutschland in puncto Regen rumreißen? Das CFS-Modell hat zumindest bis vor ein paar Tagen noch von einem „sehr nassen Juni“ gesprochen. Doch das ist mittlerweile auch wieder Geschichte. „Davon hat man so langsam Abstand genommen“, sagt Jung. Nur in den Alpen könnte der Juni nasser als gewöhnlich ausfallen. Im Rest des Landes sehe es sehr ausgeglichen aus.