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Thüringer Stadt schnallt den Gürtel enger! Anwohner müssen sich einschränken

Eine Stadt in Thüringen muss nun zu anderen Mitteln greifen. Für Anwohner scheint sich bald einiges zu ändern.

Thüringen Nahverkehr
© IMAGO/pictureteam

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Der öffentliche Nahverkehr in Jena gilt seit Jahren als vorbildlich – nicht nur in der Stadt, sondern im gesamten Freistaat Thüringen. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzen täglich Busse und Bahnen, um schnell und umweltfreundlich ans Ziel zu kommen.

Doch wie viele Städte steht auch Jena unter finanziellem Druck. Für die kommenden Jahre braucht es tragfähige Lösungen, um den Nahverkehr weiter zu betreiben – und gleichzeitig den Haushalt zu entlasten.

Thüringen Jenas Nahverkehr bleibt Vorbild

Der Stadtrat der Stadt Jena hat Ende Mai 2025 wichtige Veränderungen im Nahverkehr beschlossen. Grund für die geplanten Anpassungen ist das Haushaltsziel für die Jahre 2025 und 2026. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen jährlich 500.000 Euro im öffentlichen Nahverkehr eingespart werden. Das teilt eine Sprecherin der Stadt Jena mit. Jena liegt mit seinem ÖPNV-Angebot im Vergleich zu anderen Städten in Thüringen weit vorn. Trotzdem ist der Kostendruck auch hier deutlich zu spüren. Die Stadt muss auf steigende Löhne, hohe Energiepreise und fehlende Rückkehr der Fahrgastzahlen reagieren. Auch die Einführung des Deutschlandtickets trägt zur Belastung bei, da eine vollständige Gegenfinanzierung durch Bund und Länder fehlt.

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Die Verwaltung hat gemeinsam mit dem Jenaer Nahverkehr Vorschläge entwickelt. Ziel ist es, alle Stadtteile weiterhin mit Bus und Bahn zu erreichen. Es sollen keine Stadtteile vom Netz abgeschnitten werden. Die Anpassungen betreffen vor allem die Taktzeiten. Linien wie die Straßenbahn 1, 4 und 5 fahren künftig tagsüber alle 10 Minuten. Bei Buslinien 14 und 16 wird der Takt auf 20 Minuten gestreckt. Am Wochenende fahren Linien 14, 15 und 16 nur noch alle 30 Minuten. Auf wenig genutzten Linien wie 42 und 48 entfallen einzelne Fahrten. Auch die meisten Anruf-Sammel-Taxi-Angebote (AST) entfallen – bis auf wenige Ausnahmen. Dafür werden neue Ortsteile wie Ziegenhain, Drackendorf oder Lobeda-Altstadt angeschlossen.

Jena will Angebot sichern

Oberbürgermeister Thomas Nitzsche betont: „Wir wollen den Nahverkehr in Jena zukunftsfähig gestalten – auch unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen.“ Dirk Lange, Dezernent für Stadtentwicklung, ergänzt: „Die vorgeschlagenen Anpassungen im Nahverkehr sind eine erforderliche Reaktion auf finanzielle Engpässe – Ziel ist es den Nahverkehr in den kommenden Jahren gesund – wie etwa durch den Einsatz größerer Fahrzeuge und den Umbau der Infrastruktur – auch durch den Ausbau der Straßenbahnlinie nach Zwätzen weiterzuentwickeln.“


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Trotz der Einsparungen plant die Stadt Jena weiter in die Zukunft zu investieren. Die Straßenbahn in Jena-Nord soll wie geplant nach Zwätzen verlängert werden. Über 62 Millionen Euro stünden für das Großprojekt bereit. Auch alternative Beförderungsmittel wie autonomes Fahren werden geprüft.