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Thüringer Tierschützer in großer Sorge! „Nur noch die Hälfte vorhanden“

Thüringer Tierschützer machen sich große Sorgen um eine Tierart im Freistaat, denn sie haben einen erschreckenden Trend entdeckt.

© imago/Bild13

Diese gefährlichen Tiere gibt es in Deutschland

Igel, Eichhörnchen und Spatzen: Die meisten in deutschen Gärten beheimateten Tiere sind ungefährlich. Doch auch in Deutschland gibt es Tierarten, denen man lieber nicht begegnen möchte.

Mehrere Thüringer Tierschützer machen sich große Sorgen um die Graureiher im Freistaat, denn die ganzjährige Schonzeit wurde vor langer Zeit aufgehoben – und das hat fatale Folgen.

Jetzt gehen die Tierschützer auf die Barrikaden und versuchen, die Tiere zu retten! Was genau in Thüringen los ist, liest du hier.

Thüringen: „Die Graureiher sind nicht daran schuld“

Eigentlich ist die Schonzeit dafür da, die Tiere während der Brut- und Elternzeit zu schützen, genauso wie ihre Jungtiere. Doch diese Schonzeit wurde aufgehoben – und zwar schon 2004. Doch diese Entscheidung hat fatale Folgen! In den 21 Jahren sind die Brutbestände in Thüringen um ganze 66 Prozent zurückgegangen. Bundesweit werden pro Jahr im Durchschnitt 487 Graureiher geschossen. Sie werden vor allem gejagt, weil sie gerne und viel Fisch essen. Doch für die Tierschützer ist das kein Grund, den Bestand immer weiter zu verringern.

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Grit Tetzel, Geschäftsführerin der „Grünen Liga Thüringen“, erklärt: „Nicht die Graureiher sind daran schuld, dass es in den Gewässern zu wenige Fische gibt, sondern unsere Gewässer sind in keinem guten Zustand.“ Den Fischen fehle es an Gewässerstruktur – die Durchgängigkeit der Bäche und Flüsse müsse verbessert werden. Dann könnten sich die Fische wieder ungestört vermehren, mit ausreichend Nahrung und Lebensraum.

Ganz klare Forderung der Tierschützer

Die „Grüne Liga Thüringen“ ist aber nicht der einzige Verein, der das Schießen der Tiere inakzeptabel findet. Auch der „Nabu Thüringen“ und der Verein „Thüringer Ornithologen“ schließen sich dem an. Sie alle finden, dass mit der Natur rücksichtslos umgegangen wird. Martin Schmidt, Landesvorsitzender des „Nabu Thüringen“, ist sich sicher: „Arten wie der Graureiher, die nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind, sollten nicht bejagt werden.“

Ihm zufolge wird im Freistaat versucht, die Jagd mit einer schweren Schädigung der Landeskultur zu rechtfertigen – das sei nicht bewiesen. Im Gegenteil, findet Martin Schmidt. Die Tiere sollten als „Helfer für die Landwirtschaft“ gesehen werden, denn neben Fischen essen sie auch gerne Mäuse, die sonst der Landwirtschaft schaden.


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Gemeinsam haben die Vereine jetzt eine Forderung an die Landesregierung gestellt: Das sinnlose Töten soll beendet werden. Außerdem soll das Landesjagdgesetz angepasst werden. Ihr Vorschlag: Statt zu töten, soll sich die Landesregierung vielmehr um die Natur kümmern – ihr bei der Wiederherstellung helfen. Ob die Landesregierung dieser Forderung folgt, ist unklar. Sicher ist allerdings, dass der Graureiher-Bestand derweil weiter sinkt. (mit dpa)