Gute Nachrichten aus der Thüringer Wirtschaft: Die Exporte aus dem Freistaat haben im ersten Quartal dieses Jahres leicht zugelegt.
Laut Statistischem Landesamt gingen Waren im Wert von insgesamt 4,8 Milliarden Euro ins Ausland – das sind rund 65 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Klingt erstmal nach Aufwind für Thüringen. Doch Experten bremsen die Euphorie. Sie befürchten sogar das Schlimmste.
Thüringen: „Trübe Aussichten“ trotz Export-Wachstum
Vor allem drei Länder stechen beim Exportwachstum heraus: Die Türkei, Taiwan und das Vereinigte Königreich. Allein in die Türkei gingen Waren im Wert von 51,6 Millionen Euro mehr als noch ein Jahr zuvor. Auch Taiwan legte kräftig zu – plus 42,3 Millionen Euro. Und selbst das Vereinigte Königreich, das wirtschaftlich zuletzt eher durchwachsen dastand, sorgte für ein Exportplus von 38,7 Millionen Euro.
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Auch beim wichtigsten Handelspartner, den USA, gab es ein zartes Plus. 5,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr wurden dorthin exportiert – ein Anstieg von einem Prozent. Klingt gut? Nicht ganz. Laut Thomas Fahlbusch von der IHK Erfurt könnte dieser Anstieg wohl die Ruhe vor dem Sturm sein, wie es so schön heißt. Der Grund: sogenannte „Vorzieheffekte“ durch die frühere Zollpolitik von Donald Trump. Sprich: Unternehmen exportieren lieber jetzt, bevor es womöglich teurer wird. „Das stärkt kurzfristig die Zahlen, trübt aber die langfristige Perspektive“, warnt Fahlbusch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Erfurt.
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Was genau wird aber eigentlich so fleißig exportiert? Laut Statistischem Landesamt vor allem Autos und Wohnmobile – hier gab es ein sattes Plus von 33 Prozent. Auch Pharma-Produkte gingen deutlich häufiger über die Landesgrenzen – ein Anstieg um 24,3 Prozent. Weniger rosig sieht es allerdings bei den Nachbarländern in der EU aus. Hier schrumpfte der Exportwert um satte 48,3 Millionen Euro – ein Minus von zwei Prozent. Besonders betroffen: Frankreich, die Niederlande und Tschechien. (mit dpa)