Eine Schwangerschaft plus Geburt ist zwar wohl auch eine der schönsten und gleichzeitig schmerzhaftesten Erlebnisse im Leben. Da können die Nerven schon mal an der einen oder anderen Stelle blank liegen. Doch kein Vergleich zur Schwangerschaft von Noria Sadeghi. Denn diese hatte gleich drei Kinder in ihrem Bauch. Kein Wunder, dass da Schwangerschaft und Geburt nicht nur eine Herausforderung für die Mutter, sondern auch die Thüringer Ärzte waren.
Und so viel sei gesagt: Ärzte und Krankenschwestern hatten in dem Thüringer Klinikum einiges zu tun, um das ein oder andere Drama zu wuppen.
Thüringen: Gänsehaut-Moment im Kreißsaal
Diese drei Winzlinge sorgen für Gänsehaut in einem Thüringer Kreißsaal: Wahab, Sadaf und Narin – kaum auf der Welt, schon kleine Kämpfer. Am 19. Mai erblickten die Drillinge im Uniklinikum Jena (UKJ) das Licht der Welt. Und das unter ganz besonderen Umständen! Für Mama Noria Sadeghi (27) ist es noch immer ein bisschen surreal. Drei Babys auf dem Schoß – das fühlt sich (noch) ganz schön ungewohnt an. Kein Wunder: Die Geschwister kamen ganze zehn Wochen zu früh per geplantem Kaiserschnitt – und das alles innerhalb von drei Minuten! Darüber berichtet das UKJ stolz in einer Mitteilung.
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Los ging’s um 10.53 Uhr mit Wahab (1.650 g, 39 cm), dicht gefolgt von Sadaf (1.350 g, 38 cm) – und dann, als Kleinste im Bunde, kam um 10.55 Uhr Narin (nur 930 g, 33,5 cm). Drei Frühchen – drei Herausforderungen! Und: die erste Drillingsgeburt des Jahres für das Jenaer Klinikum.

„Das war Millimeterarbeit“
„Das war Millimeterarbeit“, erzählt Professor Ekkehard Schleußner, Chef der Geburtsmedizin. Denn: Frühchen dieser Größenordnung brauchen Top-Versorgung – und die gibt’s nur in spezialisierten Kliniken wie dem UKJ. Was viele nicht wissen: Während der kleine Wahab seine eigene Plazenta hatte, mussten sich seine Schwestern eine teilen. Für Narin ein echter Nachteil: „Durch die Lage ihrer Nabelschnur wurde sie nicht richtig versorgt“, erklärt Schleußner in der Mitteilung. Die Folge: Ein gefährlicher Wachstumsrückstand.
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Die Klinik in Thüringen kontrollierte täglich – teils mit aufwendigen Ultraschalluntersuchungen. Schleußner selbst kam oft sogar am Wochenende vorbei. „Aber die Mutter hat mit unglaublicher Ruhe reagiert. Ohne sie hätten wir die Schwangerschaft nicht so weit tragen können.“ Zwei Monate verbrachte Noria Sadeghi vor der Geburt stationär im Klinikum. Eine Zeit voller Hoffen, Bangen – und Mut.
Thüringer Ärzte geben Entwarnung
Nach der Geburt ging’s für alle drei direkt auf die Neonatologie. Dort bekommen sie – wie viele Frühchen – noch Unterstützung beim Atmen. Doch die Thüringer Ärzte geben Entwarnung: „Die Entwicklung läuft gut“, sagt Professor Hans Proquitté, Neonatologe am UKJ. Noch sechs bis sieben Wochen müssen die Mini-Geschwister in der Klinik bleiben. Doch Mama und Papa kommen täglich aus Erfurt nach Jena, um ihre Kleinen zu kuscheln, zu wickeln und zu füttern. Wenn Papa Shafi Sadeghi (30) nicht kann, macht Mama das auch mal allein – mit viel Liebe und Hingabe. „Wir wollten immer Kinder“, sagt Shafi. „Dass es gleich drei werden, damit haben wir nicht gerechnet. Aber wir lieben jedes einzelne.“
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Ein ganz besonderer Moment auch für die Klinik: Shafi Sadeghi hatte einst als Helfer die deutschen Soldaten in Afghanistan unterstützt. Jetzt, so sagt Schleußner in der Mitteilung des UKJ, sei es schön, „etwas zurückgeben zu können.“
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