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Thüringen: Saisonstart verhagelt! Biergärten knallhart – „Hoffnung enttäuscht“

Der Saisonstart war für die Biergärten in Thüringen eher durchwachsen. Für die Betreiber geht jetzt die große Aufholjagd los.

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© IMAGO / Panthermedia

Die Geschichte des Traditionshandwerk in Thüringen

Die Porzellanherstellung und die Glasbläserei haben eine lange Tradition in Thüringen.

Wenn morgens an den Wanderwegen die Bänke und Tische einklicken, wenn der Rost schon früh auf Glut gebracht wird und die Bierfässer wieder nach draußen gerollt werden – dann startet auch bei uns in Thüringen die Biergärten-Saison wieder voll durch.

In diesem Jahr ist bei den Betrieben aber Sand im Getriebe – denn das Wetter wollte den Biergärten in Thüringen nicht so recht in die Karten spielen. Der Saisonstart war ziemlich durchwachsen für viele Betreiber – auch wenn der Mai viele Sonnenstunden in petto hatte. Die Biergärten befinden sich im Aufholmodus, aber die Hoffnung ist noch nicht verloren.

Thüringen: Durchwachsener Saisonstart

Die Bilanz ist nach gut vier Wochen Saison ernüchternd: „Anfang Mai waren die Biergartenbetreiber voll Hoffnung auf ein gutes Geschäft, diese wurde leider enttäuscht“, fasst Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Thüringen, zusammen. Zwar habe es einige schöne Tage gegeben. Das sei aber nicht genug gewesen, um viele Menschen in die Biergärten zu locken.

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Das größte Problem sei neben den kühlen Temperaturen vor allem der teils sehr kalte Wind gewesen. Während diese Umstände in den windgeschützteren Innenstädten der größeren Städte weniger spürbar gewesen seien, habe vor allem in ländlichen Regionen und an exponierten Standorten die Witterung nur wenig zum Verweilen im Freien eingeladen. „Wir hoffen jetzt auf einen schönen Juni, um die Umsätze wieder aufzuholen“, sagt Ellinger.

Weitere Probleme für die Gastronomen

Grundsätzlich plagten Wirte zudem ähnliche Probleme wie andere Gastronomen: Kostensteigerungen, die bisher ausgebliebene Senkung der Mehrwertsteuer und Schwierigkeiten bei der Suche nach Personal seien die drängendsten Probleme.

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Besonders für das Biergarten-Geschäft sei eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen wichtig – weg von der Tageshöchstarbeitszeit hin zu einer Wochenhöchstarbeitszeit. Denn so würde Wirten ermöglicht, auch in langen, lauen Sommernächten Personal flexibler und effektiver einzusetzen, argumentiert der Branchenverband-Hauptgeschäftsführer.

Neuer Trend kristallisiert sich heraus

Beim Thema Angebote und Nachfrage sieht Ellinger einen allgemeinen Trend zu Biermixgetränken. Grundsätzlich sei aber ein Rückgang beim Bierkonsum spürbar, sagt Stephan Fischer vom Steakhaus am Borntal in Erfurt. Das liege teils an einem vernünftigeren Umgang mit Alkohol. 

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Stattdessen würden Produkte wie selbstgemachte Limonaden stärker nachgefragt, vor allem auch Produkte mit weniger Zucker. „Die Preisunterschiede zum Bier sind heute nicht mehr so deutlich wie früher, viele Gäste gönnen sich deshalb lieber einen schön gemachten Longdrink, den man sich zuhause so vielleicht nicht macht“, sagt Fischer.

„Grundsätzlich Lust auf Biergarten“

Den Trend bestätigt auch Steffi Herrmann vom Restaurant Platzhirsch in der Erfurter Altstadt. „Die Menschen legen immer mehr Wert auf eine gute Lage und eine hohe Qualität des gastronomischen Angebots.“ 

In der Innenstadt werde es für Gastronomen schon wenige Schritte abseits der Hotspots schwieriger, genug Gäste anzuziehen. Was Getränketrends angehe, seien vor allem leichte Sommergetränke wie Wein, Bier und Spritz-Mischungen immer stärker gefragt.


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Die Wirte sind optimistisch, dass gutes Wetter dann auch viele Gäste in die Biergärten zieht. „Die Menschen haben grundsätzlich Lust auf Biergarten. Nach dem langen Winter und dem schlechten Wetter sind viele hungrig darauf, endlich wieder im Freien sitzen zu können“, ist sich Fischer sicher. (bp, dpa)