Es gibt Nächte, in denen selbst eingefleischte Nachteulen innehalten und den Blick in Richtung Himmel richten. Eine solche Nacht erwartet Thüringen am 11. Juni 2025. Wer in Erfurt und Umgebung die Augen offenhält, kann ein faszinierendes Naturschauspiel erleben, das nur alle 18,6 Jahre vorkommt.
Doch, worum geht es? Und warum sorgt gerade dieser Vollmond für solch ein Aufsehen?
Thüringen: Himmlisches Spektakel?
Astrofans nennen ihn liebevoll „Erdbeermond“, andere sprechen vom „Honigmond“. Fest steht: Der Mond wird an diesem Abend nicht nur besonders tief über dem Horizont stehen, er wird dabei auch größer und eindrucksvoller erscheinen als sonst. Was auf eine gigantische Himmels-Erscheinung hindeutet, ist jedoch ein raffinierter Trick unseres Gehirns: die sogenannte „Mondtäuschung“.
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In Thüringen geht der Mond am Dienstagabend gegen (10. Juni) 21.30 Uhr auf. Am Mittwoch gegen 4.15 Uhr geht er wieder unter. Dazwischen lohnt sich der Blick: Wenn der Vollmond knapp über den Dächern Thüringens erscheint, wirkt er durch seine Nähe zum Horizont besonders groß. Der wird dann zu Mond 98 Prozent beleuchtet sein.
Thüringen: Warum der „Honigmond“ golden schimmert
Was dieses Ereignis so selten macht: Der Erdbeermond steht 2025 auf der niedrigsten Bahn seit fast zwei Jahrzehnten. Verantwortlich ist der sogenannte Ekliptik-Zyklus: Ein rund 18,6 Jahre langer Umlauf, der die Position von Sonne, Erde und Mond beeinflusst. Die nächste Gelegenheit für ein solches Schauspiel gibt es erst wieder im Jahr 2043. Grund genug also, den Abend im Freien zu verbringen.
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Obwohl der Juni-Vollmond „Erdbeermond“ heißt, hat das nichts mit seiner Farbe zu tun, sondern mit der Erdbeerernte, die traditionell in diesem Monat beginnt. Die Bezeichnung stammt aus Zeiten, in denen der Mond den Menschen half, ihr Jahr zu strukturieren. Doch es gibt auch einen zweiten Namen, der tatsächlich zur Optik passt: „Honigmond“. Durch den langen Weg durch die Atmosphäre, den das Licht bei seinem tiefen Stand zurücklegt, nimmt der Mond eine gelblich-goldene Färbung an, wie flüssiger Honig. Am besten beobachtet man den Mond dort, wo der Horizont frei ist: Auf einer Anhöhe, am Feldrand oder vom Balkon mit Ostblick.