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McDonald’s in Thüringen: Es zieht wieder Leben ein! Aber Fast Food-Fans gehen leer aus

Wo es einst nach Burgern und Pommes roch, duftet es bald nach Kultur. Eine Ex-McDonald’s-Filiale in Thüringen wird zweckentfremdet.

Thüringen
© IMAGO / Bihlmayerfotografie

Burger King vs McDonalds - die Fast-Food-Giganten im Vergleich

Was unterscheidet die beiden Fast-Food-Riesen McDonalds und Burger King?

In einer Thüringer Innenstadt scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Seit sechs Jahren wartet die ehemalige McDonald’s-Filiale in der Schlossstraße in Gera vergeblich auf neues Leben. Für Fast Food-Fans war der Laden im Kultur- und Kongresszentrum mehr als nur ein Schnellrestaurant.

Bereits seit Juni 2019 ist Schluss mit dem schnellen Genuss in der Innenstadt. Die Filiale musste dichtmachen, weil das neue Konzept dort baulich nicht umzusetzen war.

Thüringen: Theater statt Fast Food

Während die Konkurrenz andernorts kräftig modernisierte, blieben die Türen in Gera fest verschlossen. Und obwohl der Wille für eine Sanierung da war, machte die Corona-Krise den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Seither herrscht Funkstille. Die einzige verbliebene McDonald’s-Filiale in Gera befindet sich heute abseits im Gewerbegebiet Siemensstraße. Dort flossen einst rund 600.000 Euro in das moderne Konzept.

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Doch nun kehrt zumindest vorübergehend Leben in die alte Filiale zurück. Und das ganz anders, als man es erwarten würde: Am Freitag (13. Juni) verwandeln Schauspieler das ehemalige Fast Food-Restaurant in eine ganz neue Kulisse. Die Theaterfabrik Gera macht die Innenstadt zur Bühne – und der verlassene McDonald’s wird zum Schauplatz für das Stück „Geratie“. Ein Ensemble aus Geraer Laien-Darstellern schickt darin die ganze Stadt auf die Therapie-Couch. Inspiriert von Italo Calvinos Werk „Die unsichtbaren Städte“ wird die Stadt Gera zur Protagonistin, die sich selbst befragt: Was war, was ist, was könnte sein?

Thüringen: Fast-Food-Fans schauen in Röhre

Insgesamt fünf Orte in der Innenstadt verwandeln sich an diesem Tag in phantasievolle Bühnenbilder. 200 Zuschauer ziehen dabei in Gruppen durch Gera, jede erlebt das Stück aus einem anderen Blickwinkel. Das Stück wird zwei Mal gespielt und der Startpunkt ist symbolisch gewählt: Direkt vor dem Kultur- und Kongresszentrum, wo McDonald’s einst beheimatet war.


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So viel kreativer Wind in den alten Räumen lässt viele in Gera hoffen: Tut sich da etwa wieder etwas? Gibt es bald doch ein Comeback des goldenen M? Die Antwort ist ernüchternd. Auch wenn das ehemalige Restaurant mit Theaterleben gefüllt wird, bleibt die Perspektive für Fast Food-Fans mau. Es gibt weiterhin keine konkreten Pläne für eine neue Innenstadt-Filiale – laut Konzernkreisen ist momentan kein neuer Standort in Sicht.