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Thüringer Tradition vor dem Aus? Es gibt ein großes Problem

Eine jahrzehntealte Tradition steht in einer Thüringer Stadt vor dem Aus. Jetzt wird alles dafür gegeben, dass zu verhindern.

© imago images/ Shotshop

Die Geschichte des Traditionshandwerk in Thüringen

Die Porzellanherstellung und die Glasbläserei haben eine lange Tradition in Thüringen.

Besondere Feste und Traditionen gibt es wohl in vielen Thüringer Städten. Oft freuen sich die Bewohner bereits das ganze Jahr darauf. Sei es das Entenrennen in Erfurt, die Hullefraansnacht im Thüringer Wald oder die Altenburger Prinzenraub-Spiele – um nur ein paar zu nennen.

Doch in einer Thüringer Stadt steht eine jahrzehntelange Tradition vor dem Aus.

Thüringer „Kuchenstadt“ vor dem Aus?

Die Kuchentradition in Thüringen reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Damals kamen viele Menschen nach Weida, um Kuchen zu kaufen. Die Stadt hatte laut dem MDR die einzige Brotbank Thüringens, in der Bäcker ihre Waren gemeinsam verkauften. Kein Wunder also, dass Weida mittlerweile als „Kuchenstadt“ bekannt ist.

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Die Brotbank war ein prägendes Gebäude in Thüringen. Sie wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut – zuletzt im Jahr 1887 abgerissen. Trotz des Verlusts lebt die Tradition weiter. Bis heute gibt es zur Kuchenzeit den Kuchenmarkt, bei dem die Kuchenfrauen mit ihren Backwaren durch die Stadt ziehen.

„Mehr als nur Hefekuchen anbieten?“

Viele der aktiven Kuchenfrauen in Thüringen sind bereits über 80 Jahre alt. Nachwuchs fehlt – sowohl unter Jugendlichen als auch in der Altersmitte. Bettina Gunkel, Hauptamtsleiterin der Stadt, lud deshalb erstmals zu „Piccolo und Kuchen“ ein. „Piccolo deshalb, weil wir uns abends treffen, da braucht ja keiner Kaffee mehr“, sagte sie dem MDR.

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Der kleine Raum im Bürgerhaus war laut MDR gut gefüllt. Alle wollten Ideen teilen. Eine lautete: ein Kuchenmuseum mit Back-Workshops, in dem die Älteren den Jüngeren das Backen beibringen. Eine andere Frage kam von einem jungen Teilnehmer: „Sollte man nicht vielleicht mehr als nur Hefekuchen anbieten und backen können?“

Idee kam nicht gut an

Diese Idee kam nicht gut an. Viele betonten: Genau der Hefekuchen mache die Tradition so besonders. Die Diskussion zeigte: Der Wunsch nach Erhalt ist groß. Am Ende stand fest, dass ein neuer Verein gegründet werden soll, um die Kuchenfrauen besser zu unterstützen, so der MDR.


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Die Aufgaben einer Kuchenfrau gehen weit über das Backen hinaus. Schneiden, Tragen, Aufräumen – das alles gehört dazu. Gunkel betonte im Gespräch mit dem MDR: „Wir wollen nicht nur einmal im Jahr Kuchenweide sein, sondern am besten 365 Tage im Jahr.“ Der Verein soll nach dem nächsten Kuchenmarkt entstehen. Schon jetzt gibt es viele Helfer. Die Liste der Unterstützer ist lang – das gibt Hoffnung für die Zukunft der Kuchentradition in Thüringen, wie der MDR zusammenfasst.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.