Der Sommer steht in den Startlöchern und auch in Thüringen zeigt sich die Sonne immer häufiger. Darauf reagieren viele Menschen mit nackter Haut, Bräunungscreme und kurzer Kleidung.
Doch tatsächlich sollten sie beim Bräunen vorsichtiger sein – denn eine schwere Haut-Krankheit ist immer weiter auf dem Vormarsch in Thüringen.
Thüringen: Alarmierende Zahlen
Immer mehr Menschen im Freistaat erhalten die Diagnose Hautkrebs. Die Zahlen sind alarmierend – 2023 erkrankten einem Arztreport der Barmer-Krankenkasse zufolge rund 10.000 Menschen am sogenannten „schwarzen Hautkrebs“ – welcher besonders aggressiv ist. Das sind doppelt so viele, wie noch 2005. Eine noch dramatischere Entwicklung zeigt sich beim „weißen Hautkrebs“: 2005 waren es etwa 15.000 Diagnosen im Freistaat, 2023 bereits 50.000.
Frauen trifft die Diagnose „schwarzer Hautkrebs“ dem Arztbericht zufolge öfter als Männer. 2023 lebten in Thüringen 5.100 Frauen und 4.700 Männer mit Hautkrebs. Dafür wird die Krankheit aber bei Frauen früher festgestellt, wodurch sie länger mit der Diagnose leben als Männer. Und trotzdem: Wie auch die Zahl der Diagnosen, steigt auch die Zahl der Todesfälle insgesamt immer weiter an. Seit dem Jahr 2005 um ganze 32 Prozent.
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„Das Ende ist noch nicht erreicht“
Aber wie kommt es zu so einer Entwicklung? Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Thüringen, hat eine Vermutung: „Besonders bei der Generation der Baby-Boomer und bei den noch früheren Jahrgängen wurde in Kindheit und Jugend sorglos und ahnungslos mit dem Thema UV-Schutz umgegangen. Das rächt sich nun, die Haut vergisst nicht“, erklärt Dziuk. Seit 2008 zahlen die Krankenkassen alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening für Menschen ab 35 Jahren. Trotzdem haben 2023 nur 9 Prozent der Über-35-Jährigen diese Untersuchung genutzt. Birgit Dziuk ist sich sicher: „Mit dieser dramatischen Entwicklung ist das Ende noch nicht erreicht.“
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Um dem entgegenzuwirken, können die Thüringer versuchen, sich besser vor der Sonne schützen. Sonnencreme benutzen, langärmlige Kleidung oder Sonnenhüte tragen und den Gang zum Solarium meiden – all diese Dinge mindern das Risiko einer Diagnose. „Prävention ist das beste Mittel, um das Hautkrebsrisiko zu senken“, sagt Birgit Dziuk.