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Es erwischt jeden fünften von uns! Bittere Studie kurz vor den Thüringer Sommerferien

Die Sommerferien stehen in Thüringen kurz bevor – und pünktlich dazu macht eine Studie die Runde, die Bitteres offenbart.

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Wer arbeitet, der weiß: Die Urlaubstage sind begrenzt. Klar, dass man sich dann besonders auf die Erholung freut. Egal, ob daheim oder in einer anderen Stadt, am Strand, in den Bergen oder in einem anderen Land. Man möchte den Urlaub voll auskosten.

Doch jedem fünften Thüringer wird dabei ein Strich durch die Rechnung gemacht, wie aus einer Studie hervorgeht. Denn bei ihnen schlägt das das Phänomen „Leisure Sickness“ zu und macht er langersehnten Erholungszeit einen Strich durch die Rechnung.

Studie: „Leisure Sickness“ trifft jeden fünften Thüringer

Eben noch mit Aussicht auf erholsame freie Tage geackert – und dann kommen Erschöpfung und Krankheit statt Entspannen: Dieses Phänomen spürt einer Erhebung zufolge jeder fünfte Arbeitnehmer regelmäßig am eigenen Leib. Für die Studie „Leisure Sickness: Erschöpft statt erholt“ der IU Internationalen Hochschule gaben 19,3 Prozent der Befragten an, das Gefühl zumindest immer oder häufig an freien Tagen oder im Urlaub zu erleben. Bekannt ist das Phänomen demnach bei 71,9 Prozent der Arbeitnehmer.

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„Leisure Sickness“ bezeichnet den Umstand, wenn sich ausgerechnet am Wochenende oder im Urlaub mitunter plötzlich Krankheitssymptome zeigen. Zwar gehört die „Freizeitkrankheit“, so die direkte Übersetzung, nicht zu den durch offizielle internationale Klassifikationen festgelegten Krankheiten, wie Studienautorin Stefanie André sagt. Dennoch sei das Phänomen mit Symptomen von Krankheiten verbunden, wie die Befragung zeige. Müdigkeit, Kopfschmerzen, sogar Schnupfen und Fieberschübe zählt sie beispielhaft auf.

Fehlende Erholung im Privaten beschäftigt vor allem Jüngere

Etwa 40,1 Prozent der Befragten stimmten der Aussage voll und ganz oder eher zu, dass ihr Privatleben nicht ausreichend Erholung biete, um den Anforderungen im Beruf gerecht zu werden. Gerade unter jüngeren Arbeitnehmern bis 25 Jahre stößt diese Aussage demnach besonders häufig (50,5 Prozent) auf Zustimmung.

„Es zeigt sich das Bild, dass vor allem jüngere Generationen eine andere Betroffenheit haben als ältere“, sagt André, die an der privaten IU mit Hauptsitz in Erfurt Professorin für Gesundheitsmanagement ist. Sie erklärt sich das Ergebnis damit, dass die jungen Befragten ihre Freizeit auch mit passivem Scrollen durch Social Media und Streamen von Serien und Filmen gestalten. Die repräsentative Studie zeige, dass Menschen mit aktiver und sinnvoller Freizeitgestaltung seltener „Leisure Sickness“ erlebten.


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Überstunden und Erreichbarkeit in Freizeit

Zudem fühle sich die jüngere Gruppe stärker verpflichtet, außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein. Bei den unter 25-Jährigen lag der Anteil der Zustimmung zu dieser Aussage bei 42,6 Prozent, bei allen Befragten waren es 33,5 Prozent gewesen. Zudem gaben 80,6 Prozent aller Befragten an, regelmäßig Überstunden zu leisten. „Die Ergebnisse zeigen, dass Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit, hohe Arbeitsbelastung und fehlende Erholung klare Risikofaktoren für Krankheitssymptome an freien Tagen sind“, sagt André.

Zwischen 24. Januar und 6. Februar 2025 befragte die Hochschule für die Studie 2.004 Menschen in Deutschland zwischen 16 und 65 Jahren, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, repräsentativ nach Alter und Geschlecht. (dpa)