Veröffentlicht inThüringen

Stadt Erfurt greift durch! Hunderte Vermieter im Visier

In Erfurt wächst der Druck auf Vermieter: Die Stadt will gegen illegale Ferienwohnungen vorgehen. Es drohen Konsequenzen.

Erfurt
© IMAGO/Guido Schiefer

Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

In Erfurt spitzt sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter zu. Immer mehr Wohnungen in der Altstadt werden an Touristen vermietet. Gleichzeitig fehlen bezahlbare Unterkünfte für Menschen, die dauerhaft in der Stadt leben wollen. Die Stadt Erfurt will diesem Trend nun ein Ende setzen.

Vor allem Plattformen wie Airbnb machen es einfach, Wohnungen tageweise zu vermieten. Das Problem: Viele dieser Ferienunterkünfte sind nicht genehmigt. Die Stadt will dagegen laut „Bild“ jetzt gezielt vorgehen.

Erfurt: llegale Ferienwohnungen unter Beobachtung

„Wir brauchen mehr dauerhaften Wohnraum“, sagt Lars Bredemeier, Beigeordneter für Stadtentwicklung in Erfurt zu „Bild“. Prognosen zufolge werden in den kommenden 15 Jahren zwischen 3.800 und 6.900 neue Wohnungen benötigt. Doch statt Langzeitmietern ziehen immer häufiger Touristen in die Altstadt ein.

+++ Rewe in Erfurt: Kind durchlebt schlimme Szenen! Mitarbeiterin reagiert genau richtig +++

Bredemeier warnt: „Wir wissen durch eigene Recherchen in den gängigen Portalen und durch Hinweise aus der Bevölkerung von vielen nicht genehmigten Ferienwohnungen. Gegen diese müssen wir künftig verstärkt vorgehen.“ Die Stadt kontrolliert bereits aktiv Buchungsplattformen wie Airbnb.

+++ Eine Brandrede rüttelt die Erfurter wach – „Wo seid ihr denn?“ +++

Ein Blick auf Airbnb zeigt: In Erfurt sind aktuell über 500 Wohnungen als Ferienunterkünfte verfügbar. Besonders gefragt sind Lagen rund um die Krämerbrücke und den Dom. Die Inserate werben mit Aussagen wie „nagelneue Eigentumswohnung“ oder „in direkter Nähe zum Domplatz“. Die Preise liegen oft zwischen 80 und 150 Euro pro Nacht.

Stadt Erfurt leitet Verfahren ein

In der Altstadt wurden viele Häuser mit öffentlichen Mitteln saniert – mit dem Ziel, Wohnraum zu sichern. Doch laut Stadtverwaltung melden viele Eigentümer ihre Ferienwohnungen nicht offiziell an. Aktuell laufen rund 60 Verfahren. Betroffen sind etwa 200 Wohnungen. Die Zahl steigt weiter.

Nur wer eine Genehmigung besitzt, Steuern zahlt und ordnungsgemäß gemeldet ist, hat nichts zu befürchten. Alle anderen müssen mit Post von der Stadt rechnen. Christian Fothe, Chef der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH, befürwortet die Maßnahme: „Wenn in der Altstadt weniger Menschen wohnen, verkommt sie zur reinen Kulisse. Die Mischung aus Bewohnern und Touristen ist wichtig – auch für die Akzeptanz des Tourismus bei den Erfurtern.“


Mehr News:


Bereits 2021 hatte der Stadtrat beschlossen, die Umnutzung von Wohnraum in Ferienunterkünfte schärfer zu kontrollieren. Ein entsprechendes Gesetz fehlt bis heute. Deshalb handelt die Stadt Erfurt jetzt in eigener Verantwortung. Auch andere Städte greifen durch. Hannover hat kürzlich eine Satzung gegen Zweckentfremdung beschlossen. In Leipzig gilt ein solches Verbot bereits seit 2024.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.