Baby-Freuden im Zoo Leipzig!
Diesmal freuen sich die Mitarbeiter nicht wegen exotischer Neuzugänge, sondern wegen winziger Nager mit großem Schutzbedarf. Die Rede ist vom Feldhamster. Ein Tier, das in Deutschland als vom Aussterben bedroht gilt – und das im Zoo Leipzig gleich mehrfach für Freude sorgt.
Zoo Leipzig wildert Hamster aus
Seit Mai 2025 läuft im Zoo Leipzig das zweite Auswilderungsjahr im Rahmen des Feldhamsterschutzprojekts. Es ist eines der bedeutendsten Artenschutzvorhaben in Sachsen und wird von der Europäischen Union gefördert. Der Zoo spielt darin eine zentrale Rolle – sowohl bei der Zucht als auch bei der Vorbereitung zur Rückkehr der Tiere in die Natur.
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179 Feldhamster wurden in diesem Frühjahr auf zwei spezielle Äcker in Nordsachsen ausgesetzt. Nun gibt es erste Hinweise auf Nachwuchs. Wildkameras haben Jungtiere auf den Feldern dokumentiert. Damit zeigt sich: Die Auswilderung zeigt Wirkung. Die Nachzuchttiere aus dem Jahr 2024 haben sich offenbar erfolgreich fortgepflanzt.


Projektmanager Thomas Liebenstein zieht in einer Mitteilung des Zoo Leipzig eine erste Zwischenbilanz: „Bislang haben wir 9 Würfe, zwei davon konnten wir bereits in Augenschein nehmen mit insgesamt 15 gesunden Jungtieren.“
Nachwuchs auch im Zoo selbst
Nicht nur in freier Wildbahn, auch direkt im Zoo wächst eine neue Generation der niedlichen Nager heran. Die Zuchtstation verzeichnet deutlichen Nachwuchs. Noch sind nicht alle Nester untersucht, denn: „Um dem Muttertier ausreichend Ruhe zu gewähren und die Aufzucht der Jungtiere in der sensiblen Anfangsphase möglichst wenig zu stören, öffnen wir die Nester erst nach 2 bis 3 Wochen“, erklärt Liebenstein.
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Das Projekt mit dem Namen „LIFE4HamsterSaxony“ wird mit 12,2 Millionen Euro unterstützt. Drei Viertel der Summe trägt die Europäische Union. Der Zoo Leipzig ist dabei ein zentraler Partner neben dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie dem Landratsamt Nordsachsen. Für Zoodirektor Prof. Jörg Junhold ein Meilenstein und großer Erfolg: Die Förderung sei „für alle beteiligten Akteure der Ritterschlag im Europäischen Artenschutz und eine Bestätigung unserer kontinuierlichen Arbeit.“