In Thüringen sorgt ein Nest für große Emotionen. Hoch oben auf einem alten Industrieschornstein im Ort Melkers spielen sich Szenen ab, die viele nicht so schnell vergessen werden. Alles beginnt mit einem lauten Schlag – dann liegt ein verletzter Storch reglos in einem Garten. Was folgt, ist eine Mischung aus Ungewissheit, Sorge und stillem Hoffen.
Thüringen zeigt in diesen Stunden, was Zusammenhalt bedeuten kann. Denn schnell wird klar: Der verunglückte Vogel könnte Teil eines Brutpaares sein. Drei Jungstörche sitzen im Nest. Zu jung, um selbst zu fliegen. Zu klein, um sich zu versorgen. Die Frage steht im Raum: Ist das Nest in Thüringen jetzt verwaist?
Thüringen: Keine Hoffnung für den Storch
Der Zwischenfall ereignete sich am Mittwochmittag (2. Juli). Wie die Zeitung „Freies Wort“ berichtet, stürzte ein Storch sichtbar benommen in einen Garten am Ortsrand von Melkers. „Der rechte Flügel ist nahezu vollständig zertrümmert“, heißt es. Ein Transport zur Tierarztpraxis bringt keine Hoffnung. Eine Operation wäre nicht nur kompliziert, sondern auch ohne Perspektive. Aus tierschutzfachlicher Sicht wird das Tier eingeschläfert.
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Das Nest, auf einem rund 33 Meter hohen Schornstein, ist weithin sichtbar. Drei junge Störche hocken dort, abhängig von der Versorgung durch beide Elterntiere. In den Stunden nach dem Vorfall wird gerätselt: Ist der abgestürzte Vogel einer der Altstörche? Zahlreiche Anrufe gehen ein. Anwohner berichten von Flugbewegungen – doch sicher ist zunächst nichts.
Anwohner handeln sofort
In Melkers beginnt eine spontane Hilfsaktion. Futter wird bereitgestellt, teils auf dem Boden, teils in erreichbarer Nähe des Nestes. Eine ortsansässige Firma stellt eine Kühlbox mit Fischfutter auf. Der Gedanke: Falls nur ein Altvogel übrig ist, soll Unterstützung von außen helfen. Thüringen zeigt sich in diesen Momenten von seiner mitfühlenden Seite.
Eine private Drohne bringt schließlich Klarheit. Alle drei Jungstörche aus Thüringen leben. Ein Altvogel versorgt sie regelmäßig. Aber: Bleibt es bei einem Elternteil? Fachleute dämpfen die Sorge: Es sei nicht untypisch, dass sich Störche auch außerhalb von Brutpaaren in der Nähe aufhielten. „Alles spricht dafür, dass der verunglückte Vogel zu dieser Gruppe gehörte“, berichtet das „Freie Wort„.
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Am Donnerstag (3. Juli) dann die entscheidende Beobachtung: Beide Elterntiere werden wieder gemeinsam am Nest gesichtet. Der Beobachter ist mit der Situation vor Ort seit Jahren vertraut. Sein Fazit ist eindeutig: „Das Brutpaar ist intakt“, so das „Freie Wort„. Die Versorgung der Jungstörche ist gesichert. Sie stehen nun vor dem nächsten Schritt. Erste Flugversuche wurden bereits beobachtet. Das Futterangebot rund um Melkers ist gut. Wenn das Wetter mitspielt, könnten sie bald flügge werden.
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