Eine nicht ganz alltägliche Entdeckung sorgt derzeit für jede Menge Aufregung in einer Thüringer Stadt. Vor allem bei Tierschützern. Die feiern den Vorfall als absoluten Beweis dafür, dass Natur und Stadt nicht unbedingt im Gegensatz zueinander existieren müssen.
Mitten im städtischen Dschungel der Stadt Jena – und in luftiger Höhe – hat sich nämlich eine Stockente im wahrsten Sinne des Wortes eingenistet. Das Naturerlebnis wurde vom NABU Jena und der Kommunale Immobilien Jena (KIJ) begleitet.
Thüringen: Ungewöhnliche Entdeckung auf dem Dach
Ein Brutplatz mitten in der Stadt ist selbst für Enten, die an Menschen gewöhnt sind, eher ungewöhnlich. Dennoch hat ein Tier sich genau einen solchen Ort in der Thüringer Lichtstadt ausgesucht – und zwar das Dach der Ernst-Abbe-Bibliothek direkt am Theaterhaus.
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Dabei handelt es sich um ein begrüntes Dach, auf dem die Ente zwischen Gräsern einen schönen Rückzugsort fand. Komplett ungefährlich war der Brutplatz gerade für die jungen Enten aber doch nicht. Bis zur Saale sind es Luftlinie immerhin über 200 Meter – und die kleinen hätten über Straßen und die Bahnschienen laufen müssen.

Deswegen ist die Wildvogelhilfe Jena eingeschritten und hat die junge Familie sicher überführt, wie der NABU Jena berichtet. Die Tierschützer sehen in der Geschichte dennoch einen Erfolg, der zeigt, welchen Beitrag Grünflächen – auch in luftiger Höhe – in einer Stadt leisten können.
Tierschützer freuen sich über das Ereignis
„Dass Tiere wie diese Ente sich gezielt begrünte Dächer als Brutort aussuchen, zeigt den enormen ökologischen Wert solcher Flächen“, sagt Martin Richter von der Wildvogelhilfe Jena. Demnach könnten solche Flächen als „Trittsteine“ für Vögel und Vierbeiner im Stadtgebiet fungieren.
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„Das Dach des Bibliotheksneubaus zeigt, wie wichtig, klimagerecht und naturfreundlich gestaltete Gebäude sind“, meint Janka Löwe, Pressesprecherin von KIJ. „Dass sich dort eine Ente wohlfühlt und erfolgreich brüten konnte, ist nicht nur eine nette Geschichte, sondern ein eindrucksvolles Beispiel, wie naturnahe Baukonzepte direkt zum Erhalt von Arten beitragen. Wir freuen uns, dass wir nicht nur attraktive Lebensräume für Menschen, sondern auch für Tiere gestalten – und wie gut die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten geklappt hat.“