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Lebensgefahr im Wald! Experten schlagen Zecken-Alarm in Thüringen

Genau hinschauen nach dem Spaziergang: Zecken haben in diesem Jahr in Thüringen schon einige Male zugestochen.

© IMAGO/CHROMORANGE

Thüringer Wald - diese Hotspots solltest du kennen

Das sind keine guten Nachrichten: In Thüringen wurden bisher auffällig viele Borreliose-Fälle gemeldet. Mit der Infektions-Erkrankung ist nicht zu spaßen!

Auch Thüringer Wald-Experten warnen – und bringen direkt noch eine weitere Hiobsbotschaft mit…

Thüringen: Achtung, wenn es sticht!

Fakt ist: In Thüringen sind bis Ende Juni schon mehr Borreliose-Fälle bekannt geworden als im Vorjahreszeitraum. Mindestens 137 Mal wurde die durch infizierte Zecken übertragene Infektions-Erkrankung in diesem Jahr an die Gesundheitsämter gemeldet, wie das Gesundheitsministerium auf dpa-Anfrage mitteilte. Im Vorjahr waren es demnach in diesem Zeitraum „nur“ 101 Fälle. Borreliose ist zwar im Allgemeinen nicht tödlich, kann aber dennoch in seltenen Fällen, insbesondere wenn das Herz beteiligt ist, zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Gelenkschmerzen, Nervenschäden oder Herzproblemen führen. 

+++ Tückische Gefahr lauert überall! So kannst du dich schützen +++

Bei der ebenfalls durch die Spinnen-Tiere übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wurden fünf Fälle erfasst, im Vorjahr waren es sechs. Anders als bei FSME gibt es gegen Borreliose keine Schutzimpfung. FSME kann tödlich enden. In den Thüringer FSME-Risikogebieten (empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine vorbeugende Impfung. Betroffen sind demnach: Altenburger Land, Gera, Greiz, Hildburghausen, Ilm-Kreis, Jena, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt, Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg, Suhl. 

Tödliche Riesen-Zecke in Thüringen

Derweil heißt es seitens Landesforstanstalt, dass inzwischen nicht mehr nur der so genannte Gemeine Holzbock in Deutschland unterwegs ist. Neben dieser weit verbreiteten heimischen Zecken-Art gibt es laut ThüringenForst auch Nachweise von Hyalomma-Zecken, die eigentlich in Teilen Afrikas und Asiens vorkommen. Diese seien deutlich größer als der Holzbock und hätten – anders als ihr Verwandter – Augen. Zudem könnten sie ihre Opfer verfolgen, warnten die Experten. 

Sie ist groß, sie ist tödlich, sie hat acht Beine. Und sie verfolgt ihre Beute sogar. Die Hyalomma-Zecke bereitet sich auch in Thüringen aus. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa

Die bislang nur vereinzelt gefundenen Hyalomma-Zecken können zudem weitere Infektions-Erkrankungen, etwa das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber (CCHF), auf Menschen übertragen – aber solche Fälle sind in Deutschland laut Robert Koch-Institut bisher nicht oder nur selten beobachtet worden.


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ThüringenForst empfiehlt, bei Wald-Spaziergängen auf den Wegen zu bleiben: Häufig sitzen die hiesigen Zecken etwa auf hohen Gräsern und Menschen streifen sie im Vorbeigehen ab. Zudem sollten Waldbesucher lange Ärmel und Hosenbeine als Schutz tragen, Abwehrmittel nutzen und sich nach dem Ausflug gut nach eventuellen Zecken absuchen. (mit dpa)