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Ich bestellte eine Thüringer Bratwurst – was mir serviert wurde, lehrte mich das Fürchten

Nach einer Wandertour wollte ich nur eins: eine Thüringer Bratwurst als Belohnung. Was mir serviert wurde, lehrte mich jedoch das Fürchten.

© Lara Hoffmann / Thüringen24

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Am Samstag (19. Juli) zeigte sich das Wetter in Thüringen von seiner besten Seite. Der strahlend blaue Himmel und die angenehmen 27 Grad zogen auch mich nach draußen ins Freie.

Für mich ging es also schon am Vormittag ab in den Thüringer Wald für eine kleine Wandertour. Was da natürlich nicht fehlen durfte: eine Thüringer Bratwurst als Belohnung für die erklommenen Höhenmeter. Doch was mir HIER serviert wurde, hatte mit dem Traditionsgericht wenig zu tun.

„Thüringer Bratwurst“ lehrte mich das Fürchten

Eigentlich hätte es für mich ein Samstag wie aus dem Bilderbuch werden sollen. Schon am Vormittag machte ich mich auf den Weg in den Thüringer Wald. Nach Oberhof, um genau zu sein. Denn das schöne Wetter konnte auch ich mir nicht entgehen lassen. Also dachte ich mir: Rein in die Turnschuhe und raus in die Natur. Zugegeben: Wandern ist jetzt nicht meine größte Leidenschaft. Dennoch hat es einfach etwas Magisches, im Sommer durch die grüne Natur zu stiefeln, auch wenn es ab und zu mal etwas steiler bergauf geht.

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Für knapp zwei Stunden lief ich also am Rennsteig entlang, stattete unter anderem der Langlaufhalle einen Besuch ab und genoss einfach mal den Frieden und die Ruhe, die nur vom Vogelgezwitscher und den Begrüßungen anderer Ausflügler durchbrochen wurde. Doch auf den paar Kilometern machte sich schließlich mein Magen bemerkbar. Und mit dem Hunger kam die Sehnsucht: nach einer echten Thüringer Bratwurst. Schließlich gibt es kaum ein besseres Gericht, um den Wanderausflug perfekt zu machen.

Bei dieser Wurst fiel mir alles aus dem Gesicht

Flotten Schrittes machte ich mich also auf den Rückweg nach Oberhof und steuerte das erste Lokal an, auf dessen Karte Thüringer Bratwurst zu finden war. Doch dann kam der Teller. Und mit ihm: die Ernüchterung. Optisch überzeugte die Wurst mich schonmal nicht wirklich. Aber gut, das muss ja nicht immer was heißen, dachte ich mir. Beim ersten Bissen fiel mir dann alles aus dem Gesicht.

Mit einer Original-Thüringer hat das wenig zu tun… Foto: Lara Hoffmann / Thüringen24

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Denn diese Wurst war vieles, aber auf keinen Fall eine Original-Thüringer, eher eine frittierte Karikatur. Die Haut: blass, fettig, schrumpelig. Der Geschmack? Eher Richtung Fleischbällchen von vorgestern. Und der Grill? Fehlanzeige. Kein Holzkohle-Aroma, kein Rauch, nicht einmal ein Gasgrill – sondern: Fritteuse. Nein, ihr habt euch nicht verlesen. Diese Wurst wurde nicht gegrillt, sondern frittiert, dem Geschmack nach im gleichen Öl wie die Kloß-Pommes. Wer tut sowas? Da konnte selbst der gute Born-Senf nichts mehr retten. Statt mit einem vollen Magen und dem Triumphgefühl einer erfolgreichen Wanderung ging ich heim, mit einer großen Portion Frust – und Bauchweh, das sich auch nach Stunden nur schwer vertreiben ließ.