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Thüringen: Offene Fragen nach dem Mord an Miguel (23)! Was ist dran an den Gerüchten?

Ein brutaler Mordfall erschüttert Thüringen. Wochen nach der Tat gibt es mehr Gerüchte als Antworten – und viele Fragen bleiben offen.

© IMAGO/ Bihlmayerfotografie

Mord oder Totschlag? Das ist der juristische Unterschied

Der Tod eines jungen Mannes erschüttert Thüringen. Miguel A. war gerade einmal 23 Jahre alt, als er im Juni in Zella-Mehlis unter brutalen Umständen ums Leben kam. Seitdem steht die Region unter Schock.

Offizielle Informationen gibt es kaum. Polizei und Staatsanwaltschaft verweisen auf laufende Ermittlungen. Gleichzeitig kursieren im Netz zahllose Gerüchte. Einige davon wurden bestätigt. Andere bleiben unklar. Thüringen steht vor vielen offenen Fragen.

Thüringen: Gerüchte über Herkunft der Tatverdächtigen

Kurz nach dem Fund der Leiche kursierten im Netz wilde Spekulationen. Besonders in den sozialen Netzwerken wurde über eine mögliche Beteiligung von Ausländern diskutiert. Auf der Plattform X schrieb ein Nutzer: „Klingt nach Araber-Gang.“ Der AfD-Bundestagsabgeordnete Robert Teske postete am 28. Juni auf Facebook: „… es gibt Gerüchte über eine gewaltsame Auseinandersetzung, über Drogen, über Migranten.“

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Diese Aussagen wurden später durch Fakten widerlegt. Die mutmaßlichen Täter sind laut des „Freien Wortes“ allesamt jugendliche Deutsche.

Die letzten Stunden von Miguel A.

Die Nacht vom 21. auf den 22. Juni endete für Miguel tödlich. Er wurde durch die Mehliser Struth gejagt, geschlagen und misshandelt. Die Täter setzten laut Staatsanwaltschaft Tierabwehrspray und Gürtel ein. Miguel rief um Hilfe.

Der Meininger Oberstaatsanwalt Jochen Grundler bestätigte gegenüber dem „Freien Wort“: „Massive Misshandlungen“ wurden festgestellt. Laut Autopsie ertrank Miguel schließlich im Ruppertsbach. Seine Leiche wurde am 23. Juni gefunden – nur mit Unterhose bekleidet (wir berichteten). Diese Details waren in Zella-Mehlis bereits vor der offiziellen Bestätigung bekannt.

Unklarheiten über den Polizeieinsatz in Thüringen

Wie viele Notrufe tatsächlich eingingen, bleibt unklar. Ebenso, wann genau Polizeikräfte vor Ort waren. Die Uhrzeiten hält die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen zurück. Klar ist: Rund 50 Zeugen wurden befragt. Auch unklar bleibt, was den tödlichen Konflikt auslöste. Kein einziges Gerücht zum Auslöser der Tat ist bislang bekannt geworden. In der Stadt ist aber immer wieder von weiteren Beteiligten die Rede. Neben den vier Festgenommenen sollen laut dem „Freien Wort“ zwei weitere Jugendliche am Tatabend dabei gewesen sein.

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Unter den Festgenommenen befinden sich zwei Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren. Beide besuchen laut dem „Freien Wort“ eine Schule in der Region.

Vorgeschichte mit Gewalt?

Die mutmaßliche Tätergruppe soll bereits vorher auffällig gewesen sein. Anfang des Jahres kam es in der „Grünen Oase“ in Zella-Mehlis zu mehreren Vorfällen. Jugendliche pöbelten an Bushaltestellen, beschimpften Schulkinder. In einem Fall griffen vier Jugendliche einen 17-Jährigen an. Laut Polizei wurde er mit Steinen beworfen. Eine Verbindung zu den nun Festgenommenen ist nicht belegt. Die Suhler Polizei erklärte dem „Freien Wort“, dass die beiden festgenommenen Mädchen bei jenem Vorfall nicht beteiligt gewesen seien.


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Im Umfeld der Grünen Oase kam es zu weiteren Straftaten. Vier Mädchen beschmierten eine Parkbank. Andere Täter fackelten eine Sitzgruppe am Skaterplatz ab. Ob ein Zusammenhang zum Mordfall besteht, konnte die Polizei laut dem „Freien Wort“ nicht bestätigen. Auf Nachfrage sagte eine Sprecherin der Zeitung: „Zum Schutz der Minderjährigen“ könnten keine Angaben gemacht werden, ob die Tatverdächtigen polizeibekannt waren.

Das wohl brisanteste Gerücht betrifft mögliche Videoaufnahmen. Eines der Mädchen soll die Tat gefilmt haben. Ob es solche Aufnahmen tatsächlich gibt, ist unklar. Polizei und Staatsanwaltschaft äußerten sich laut dem „Freien Wort“ nicht dazu.

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