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Die Zahlen lügen nicht! Trump zermürbt Thüringen

Die US-Handelspolitik hinterlässt deutliche Spuren in Thüringen: Neue Zahlen zeigen, wie sehr Trumps Politik die Wirtschaft belastet.

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© IMAGO/Sven Simon

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Thüringen steht aktuell wirtschaftlich ganz schön unter Druck – die Entwicklung auf den internationalen Märkten wirkt sich dabei nicht gerade positiv auf die angespannte Situation aus. Besonders die neuesten Entscheidungen aus dem Weißen Haus hinterlassen deutliche Spuren. Denn die Veränderungen treffen im Freistaat nicht nur große Konzerne sondern auch viele mittelständische Betriebe.

Neuste Zahlen der Industrie- und Handelskammern (IHK) zeigen, dass sich die Situation zuspitzt: Unternehmen kämpfen mit höheren Kosten, sinkenden Aufträgen und unsicherer Planung – aus Sicht vieler Thüringer Unternehmen ist die Belastung spürbar.

Thüringen: Nur fünf Prozent bleiben positiv

Es ist eine Entwicklung, die nicht sonderlich überraschen dürfte – doch schockierend ist sie allemal: Die USA führen ab dem 1. August 2025 einen pauschalen Zollsatz von 15 % auf die meisten EU-Importe ein. Ein herber Schlag für die deutsche Wirtschaft, denn: In einer Blitzumfrage der Industrie Handelskammer (IHK) klagen jetzt bundesweit 72 Prozent der befragten Firmen über die negativen Auswirkungen der US-Handelspolitik auf ihren Betrieb. Unter den Befragten waren auch 47 Thüringer Unternehmen: „Die US-Handelspolitik entwickelt sich zu einer ernsthaften Bedrohung für Unternehmen – auch in Thüringen“, warnen die Hauptgeschäftsführer der drei Thüringer Industrie-Handelskammern.

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Um die negativen Folgen zu spüren, muss man nicht mal direkte Geschäfte mit den US-Amerikanern machen: Denn selbst ohne direkte US-Geschäfte spüren 51 Prozent den Negativ-Trend. Auch umgekehrt betrachtet wird die Tragweite von Trumps Politik deutlich: Denn nur fünf Prozent erwarten positive Effekte trotz des neuen Zollsatzes zwischen der Europäischen Union und den USA. 58 Prozent der Unternehmen befürchten nun zusätzliche Belastungen. Unternehmen, die direkte Geschäfte mit den USA machen, schätzen sie sogar auf 74 Prozent.

Die Suche nach neuen Handelspartnern

Als Folge dessen wollen jetzt 54 Prozent der Firmen mit US-Geschäft ihren Handel mit den Vereinigten Staaten deutlich reduzieren – das bedeutet, dass 17 Prozent ihre Investitionen verschieben und neun Prozent sie sogar ganz zurückfahren wollen. Die höheren Zölle machen die Produkte für die Käufer teurer, weil Firmen die Zusatzkosten in den Preis einrechnen müssen. Die höheren Kosten drücken den Gewinn und machen es den Unternehmen schwerer, wettbewerbsfähig zu bleiben. Besonders exportorientierte Branchen in Thüringen leiden: 80 Prozent der Befragten fürchten neue Zölle, 72 Prozent einen Basiszollsatz von bis zu 15 Prozent.


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Knapp zwei Drittel der Unternehmen schauen sich jetzt nach Alternativen um. 73 Prozent wollen sich nun in Richtung europäischen Binnenmarkt orientieren. Auch Asien, Mexiko und Kanada rücken als Handelspartner vermehrt in den Fokus. Thüringen könnte von dieser Neuorientierung profitieren. Darum fordert die IHK jetzt, dass die Europäische Union schnell handelt. Neue Verhandlungen mit den USA sollen die Zölle zwar in Zukunft wieder senken – doch gleichzeitig müssen Handelsabkommen mit anderen Ländern neue Chancen schaffen und die wirtschaftliche Abhängigkeit von den USA reduziert werden.