Die Fellbergbaude in Süd-Thüringen war lange Zeit ein beliebter Anlaufpunkt in der Region. Idyllisch gelegen mitten im Wald blickt das Objekt auf eine bewegte Geschichte. Erst Schieferhütte, dann eine Mischung aus Herberge und Gaststätte und seit 2024 ein Campingplatz.
Jetzt steht das nächste große Kapitel für die Fellbergbaude in Steinach an. Ein Paar aus Bayern und Österreich will dem Areal neues Leben einhauchen – und hat große Pläne. Naturnah soll es sein – aber auch die Tradition nicht aus den Augen verlieren. Im Thüringen24-Gespräch verraten Stella und Andreas Baumgartner, wie sie auf die Idee für ihr neues Ausflugsziel kamen – und was sie alles in der Fellbergbaude bis zum nächsten Jahr umsetzen wollen.
Thüringen: Frischer Wind auf der Fellbergbaude
So ein bisschen ist es für das Ehepaar auch ein „Corona-Ding“, das beide dann über ein paar Umwege letztlich ins thüringische Steinach geführt hat. Andreas war zuvor bereits ein Outdoor-Enthusiast – auf das Camping kam er aber erst durch seine Frau. „Also vorher war ich nur mit dem Auto unterwegs“, erzählt der frisch gebackene Campingplatz-Betreiber im Thüringen24-Gespräch. „Also, Hängematte, Rucksack und so. Das dann auch über längere Touren teilweise.“
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Für ihre Hochzeitreise haben sich Stella und Andreas dann aber einen Wohnwagen ausgebaut – und das Thema sollte offenbar hängen bleiben. „Das war eine coole Aktion“, erinnert sich Andreas. „Die sechs, sieben Wochen da unterwegs zu sein durch sieben Länder.“
Bei so einer Reise nimmt man natürlich jede Menge Eindrücke mit. „Wir haben aber auch festgestellt, dass es wenig coole Campingplätze gibt“, findet Andreas. „Gefühlt entweder alles super modern und ein bisschen übertrieben. Oder halt in den 70er Jahren stecken geblieben.“ Die goldene Mitte fehlte und genau diese Lücke wollen die beiden jetzt auf dem Gelände der Fellbergbaude schließen. Die Idee: Ein naturnaher Campingplatz mit ein bisschen Wohlfühlatmosphäre, ein paar Ferienwohnungen – und ja, auch ein wenig Gastro.
„Hatten wir gar nicht auf dem Schirm“
„Wir sind über die Fellbergbaude überhaupt erst nach Thüringen gekommen“, erinnert sich Stella. „Das hatten wir genau gar nicht auf dem Schirm“, erzählt sie lachend. „Ich komme eben aus einem sehr kreativen, künstlerischen Bereich, habe das auch studiert. Dabei ging es fast immer ums Thema Räume generieren, Räume schaffen.“

Ein solcher Raum soll jetzt auch in Steinach entstehen. Einer, in der die Gäste der Natur ganz nahekommen sollen – in der aber auch die Tradition des historischen Areals nicht vergessen werden soll. Eine Frühstückpension wird es dabei nicht – wohl aber eine Mischung aus Campingplatz, Ferienwohnung „und langfristig gesehen auch eine Seminar und Retreat-Unterkunft“, erklärt Stella. „Wo Gastronomie-Light auf alle Fälle auch mit hineinspielt.“
Make-Over startet in diesem Jahr
Los geht es jetzt aber zunächst einmal mit dem klassischen Campingplatz. Das Areal hat das Ehepaar erst einmal eins zu eins von den Vorbesitzern übernommen. „Wir starten jetzt im Spätsommer mit der größeren Umgestaltung, um es dann mit Saisonbeginn 2026 unter unserer Schirmherrschaft wiederzueröffnen“, erklärt Stella. „Eines der größten Projekte ist jetzt erst einmal die Ferienhäuser auf dem Gelände.“
Von denen gibt es vier, wovon zwei bisher vermietet werden. „Die anderen zwei sind im Umbau“, erklärt Stella. Wenn das Ehepaar damit fertig ist, bekommen aber auch die übrigen beiden noch ein Makeover. „Stella hat sich da verschiedene Themen ausgedacht“, so Andreas. „Es kriegt quasi jedes seinen individuellen Look. Das eine geht so ein bisschen in Richtung Ferienlager mit Stockbetten, das andere wird eher so ein bisschen bunt mit grellen Farben.“
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Für das Areal ist das aber erst der Anfang. Traditionelle Ost-Camper, Gastro, sogenannte Geodomes – die Liste an Projekten ist lang. Viel frischer Wind also für eine Region, die ihn brauchen kann. Aber: „Gleichzeitig aber auch nicht, das ist mir sehr wichtig“, sagt Stella. „Es geht nicht darum, da reinzufahren und einmal drüber zu radieren. Darum geht’s überhaupt nicht. Wir wollen schon sehr stark das Gespür beibehalten, was ist Tradition, was war immer schon hier, was muss unbedingt bleiben und was ist den Bewohnern oder den Menschen aus der Region unglaublich wichtig.“




