Manchmal läuft es einfach rückwärts und bergab. Genau so einen Tag haben auch unsere Redakteurinnen bei ihrer Anreise zum SMS Festival in Thüringen erlebt. Schon kurz nach dem Start in Erfurt nahm das Drama seinen Lauf.
Und wurde nicht besser. Nur wenige Minuten nachdem die beiden das Gelände des SMS Festivals an der Bleilochtalsperre erreicht hatten, flossen sogar Tränen. Was genau passiert ist, liest du hier bei uns.
SMS Festival in Thüringen wird zum emotionalen Ritt
Dass die Anreise zum SMS Festival an die Thüringer Bleilochtalsperre kein Spaziergang wird, war uns wohl schon vorab bewusst. Immerhin trotteten wir so ziemlich als allerletztes an. Einen Premium-Campingplatz haben wir uns im Vorfeld abgeschminkt – einfach eine Lücke finden, war das Ziel. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten, war der erste Wutausbruch nur wenige Minuten nachdem wir in Erfurt ins Auto stiegen. Stau und stockender Verkehr am Schmiedstedter Knoten – aka das Nadelöhr der Blumenstadt. Mehrfach wollte eine von uns ins Lenkrad beißen. Doch es wurde noch schlimmer. Kaum aus Erfurt raus, trotteten wir in einem Korso gleich mehreren Landwirtschafts-Maschinen hinterher.
+++ Ich gehe zum ersten Mal zum SMS Festival in Thüringen – schon vorab dreht mein Puls durch +++
Jetzt wird sich der ein oder andere sicher denken: „Ja, überholt doch einfach?“ Leichter gesagt als getan. In einem bis unters Dach vollgepackten Fiat500 passiert genau gar nichts, wenn man aufs Gas drückt – selbst wenn man herunterschaltet. Nach irgendwas über zwei Stunden haben wir es dann endlich auf das Gelände des SMS Festivals geschafft. Ab da ging es im Schneckentempo weiter. Den richtigen Camping-Platz beziehungsweise Bereich zu finden war dann auch ein Ding der Unmöglichkeit. Ausschilderung? Fehlanzeige.
Das Gute: Wir haben gefühlt das halbe Camp kennengelernt, diverse Wendemanöver geübt und nebenbei das Bernsteinzimmer gefunden – und gut eine Stunde Zeit tot geschlagen – nicht dass wir anderes zu tun gehabt hätten. Zelt aufbauen zum Beispiel. Das war dann der Moment, indem dann auch der letzten vor Erschöpfung, Frustration und emotionalen Überreizung die Tränen in die Augen geschossen sind.

Im Nachhinein betrachtet war es keine gute Idee, sich ein Zelt zu leihen und bei der Aussage: „Ja, die Schnur in den Stäben ist gerissen und nicht mehr da – aber das geht trotzdem“ zu vertrauen. Im Endeffekt ist genau diese Schnur nämlich essenziell wichtig, wie wir feststellen mussten. Denn ohne diese ist man wirklich stundenlang damit beschäftigt, die Streben immer und immer wieder zusammenzusetzen. Da ist es einfacher, eine Sitzgarnitur für den Garten aus Mikado-Stäbchen zu bauen. Der Versuch das ganze einfach durch mehrere Heringe besser zu stabilisieren hat auch nur so lange für kurzen Aufwind gesorgt, bis sich herausstellte, dass der Boden auf dem SMS-Festival-Campingplatz staubtrocken, hart und komplett steinig war. Vermutlich wäre ein Hammer hilfreich gewesen – wenig überraschend hatten wir keinen. Fiat500, Platz und so.
Mehr News:
Nach mehr als 1.5 Stunden stand das ganze Ding dann eher schlecht als Recht und wir machten uns auf, um das Gelände des SMS Festivals zu erkunden. Als wir wiederkamen, traf uns der Schlag. Das ganze fragile Ding hat nicht einmal 30 Minuten Stand gehalten, sondern ist kläglich in sich zusammengesackt. Wo wir die Nacht verbringen? Noch offen. Vor lauter Verzweiflung haben wir Goldglitzer draufgesprüht – Glitzer macht immerhin alles besser – mit Ingenieurkunst kommen wir ja nicht weit.




