In Thüringen haben Fachleute in diesem Sommer eine Entwicklung beobachtet, die Sorgen macht. Denn: Eine Krankheit, die über einen klitzekleinen Überträger verbreitet wird, tritt im Freistaat im Moment immer häufiger auf. Dazu kommt: Die aktuelle Bilanz dazu fällt deutlich höher aus als noch im vergangenen Jahr.
Betroffen sind vor allem Menschen, die ihre Freizeit gerne in der Natur verbringen. Doch die Gefahr bleibt oft lange unbemerkt: Denn zwischen dem Auslöser und den ersten Symptomen können Wochen vergehen.
Thüringen: Hunderte Fälle registriert
Die Sommerferien sind kaum vorbei, da muss schon eine erschreckende Bilanz gezogen werden: Denn nach Angaben der Barmer Thüringen wurden in den vergangenen sechs Wochen bereits 142 Borreliose-Fälle gemeldet. Das seien 43 Prozent mehr als im Jahr 2024 – da waren es im selben Zeitraum erst 99 Erkrankungen. Für diese Enwicklung sieht der Landesgeschäftsführer der Barmer Thüringen Robert Büssow aber auch einen bestimmten Grund.
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„Angesichts eines milden Winters war damit zu rechnen, dass dieses Jahr ein zeckenreiches Jahr wird. Das bestätigt sich nun“, sagt Büssow. Im gesamten Jahr wurden in Thüringen bislang schon 282 Borreliose-Fälle registriert. Knapp die Hälfte davon ereignete sich in den Ferienwochen. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag die Gesamtzahl zum selben Zeitpunkt bei 217 Fällen. Und: „Mit weiteren Fällen ist auch nach den Ferien noch zu rechnen“, so Büssow weiter. Und wer sich infiziert hat, dürfte das ziemlich schnell merken.
„Gründlich nach Zeckenstichen absuchen“
Erste Anzeichen seien oft ringförmige Hautrötungen an der Einstichstelle, die im weiteren Verlauf von Fieber, Abgeschlagenheit oder Gelenkschmerzen begleitet werden können. Doch neben Borreliose gab es in Thüringen in diesem Jahr auch schon zehn FSME-Fälle – fünf davon wurden ebenfalls während der Ferien festgestellt. Während sich Borreliose gut mit Antibiotika behandeln lässt, könne man sich vor FSME dagegen nur mit einer Impfung schützen.
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Wer in diesem Sommer in Thüringen unterwegs ist, sollte sich also darüber bewusst sein, dass der Freistaat ein Gebiet mit hohem Zecken-Risiko ist. Aus diesem Grund rät Büssow nach jedem Aufenthalt im Freien zur gründlichen Selbstkontrolle. Bestenfalls solle man die Zecke dann auch sofort entfernen. Denn wer den winzigen Blutsauger früh bemerkt, senke das Risiko einer Infektion deutlich.



