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Wasser-GAU in Thüringen! Behörde spricht dringende Warnung aus

Trockenheit und niedrige Pegelstände in Thüringen setzen die Wasserversorgung unter Druck – eine Stadt reagiert jetzt darauf.

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Thüringer Wald - diese Hotspots solltest du kennen

Dem Thüringer Wald fehlen seit Monaten Niederschläge. Und das Problem fing bereits vergangenen Winter an – denn der brachte kaum Schnee. Damit blieb die Schneeschmelze aus, die normalerweise für wichtige Wasserreserven in den Talsperren sorgt. Im Frühjahr und im Frühsommer verschärfte sich die Lage dann durch fehlenden Niederschlag.

Trotz den enormen Regenmassen im Juli lässt sich das Wasser-Defizit aktuell nicht ausgleichen. Laut der Thüringer Fernwasserversorgung ist 2025 das Jahr mit den geringsten Zuflüssen seit Beginn der Aufzeichnungen 1967. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf unser Trinkwasser.

Thüringen: „Ist (..) technisch unproblematisch“

Schon im April startete die Ohratalsperre im Thüringer Wald mit einem ungewöhnlich niedrigem Füllstand in die Saison (wir berichteten). Die Folge davon: Das Wasserreservoir sank immer weiter. Dadurch steht die Trinkwasserversorgung in Teilen Thüringens nun unter besonderer Beobachtung. Allein für die Landeshauptstadt benötige man jedes Jahr etwa 13,5 Millionen Kubikmeter Wasser, um die Landeshauptstadt und umliegende Orte zu versorgen. Deswegen reagieren die Erfurter Stadtwerke (SWE) jetzt entsprechend auf die Situation.

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Der Grund: Erfurt bezieht bisher rund 75 Prozent seines Trinkwassers aus der betroffenen Ohratalsperre in Luisenthal. Deswegen soll jetzt eine entscheidende Maßnahme getroffen werden: Ab sofort soll das Defizit ausgeglichen und Grundwasser aus den Brunnen in Möbisburg und dem Steiger in das Netz eingespeist werden. „Das Einspeisen von mehr Grundwasser ist in einem ersten Schritt bis zu 20 % technisch unproblematisch“, erklärt Thüringen Wasser-Bereichsleiterin Susanne Kaiser. Die Wasserhärte soll sich in nächster Zeit dabei von einem Wert von derzeit 12 bis 14 Grad deutscher Härte auf circa 16 bis 18 Grad deutscher Härte erhöhen.

Könnte sich bis in den Winter ziehen

Das zertifizierte Labor in Luisenthal kontrolliere die Qualität des Wasser dabei engmaschig. Die Maßnahme soll den Wasserverbrauch aus der Ohratalsperre verringern, damit der Wasserpegel nicht weiter zu stark sinkt – so könne man einem möglichen Wassermangel vorbeugen. „Erfurts Grundwasservorkommen sind stabil. In den letzten Jahren wurden die Pegelstände der Tiefbohrungen beobachtet, einen massiven Rückgang haben wir trotz der anhaltenden Trockenheit nicht bemerkt“, sagt Kaiser.


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Die Maßnahme soll bestehen bleiben, bis sich die Wassermengen in der Talsperre erholen. Und nicht nur das: Durch diesen Schritt möchte man auch eine Versorgung auch für das kommende Jahr sichern. Laut den SWE könnte sich dieser Prozess bis in die Wintermonate ziehen. Ob andere Städte oder Gemeinden noch entsprechende Maßnahmen einleiten werden, ist noch nicht bekannt. Doch es steht fest: Die Wassersituation in Thüringen bleibt angespannt.