Auf die Plätze, fertig – Wurst! Am 26. September soll im Thüringer Bratwurst-Museum in Mühlhausen ein Boxkampf der besonderen Art stattfinden. Denn es geht dabei buchstäblich um die Wurst: Ein neuer historischer Fund aus Erfurt deutet nämlich darauf hin, dass in der thüringischen Landeshauptstadt schon 1269 eine Bratwursthütte gestanden hat (wir berichteten). Und wenn das stimmen sollte, müsste die Bratwurst-Geschichte möglicherweise neu geschrieben werden.
Ein Skandal für das Nachbarbundesland Bayern: Denn damit wäre die Thüringer Tradition deutlich älter als die der Nürnberger – deren berühmtes Bratwurstrestaurant „Zum Gulden Stern“ ist offiziell ab 1419 belegt. Deswegen soll jetzt ein Kampf den Titel entscheiden. Dabei tut sich natürlich die Frage auf: Wen schickt der Freistaat dafür ins Rennen? Die Veranstalter haben es im Gespräch mit Thüringen24 verraten.
Thüringen: „Ein Kandidat für Thüringen hat sich schnell gefunden“
Wo gibt es die beste Bratwurst der Welt? Na klar, in Thüringen! Und wo findet man die älteste Bratwurst-Tradition? Nun ja, das ist noch nicht abschließend geklärt. Und bis sich die Historiker darüber mal einig werden, ist das auch erst einmal Wurst. Denn Bratwurst-Titelverteidiger aus Thüringen und Bayern entschieden sich nun dazu, den Titelkampf einfach mit den Fäusten auszutragen. Ganz nach dem Motto: Möge der stärkere Bratwurst-Fan gewinnen. Die Bayern wünschen sich dafür den Ministerpräsident und selbsternannten „Foodfluencer“ Markus Söder (CSU) als Kandidaten im Boxring – wäre das thüringische Pendant dazu dann etwa Mario Voigt (CDU)?
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Zur Eröffnung der 16. „Bratwurstiade“ wird das Thüringer Bratwurst-Museum am 26. September Gastgeber der „Fight Night um die älteste Bratwurst der Welt“ sein. Hier wird der Freistaat dann mit der historischen Bratwurstküche „Zum Gulden Stern“ aus Nürnberg um den Titel kämpfen. Nun machte das Museum einen Aufruf, in dem der thüringische Kandidat für den einzigartigen Wettkampf gefunden werden sollte. Und Thomas Mäuer vom Bratwurst-Museum verrät: „Ein Kandidat für Thüringen hat sich schnell gefunden“.
„Kann sein, dass man sich da schon vorab am Grillrost battelt“
Und der wurde nach dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst gewählt“: Denn er war laut Mäuer der Erste, der sich auf den Aufruf hin gemeldet hat. Deshalb wird im September der Thüringer Kai Löwentraut für den Freistaat in den Ring steigen. Er ist nach Einschätzung des Bratwurst-Experten definitiv der perfekte Kandidat: „Kai kommt aus Mühlhausen, war in seiner Jugend aktiver Amateurboxer und ist nicht nur bekennender Thüringer, sondern auch Bratwurst-Fan“, erzählt Mäuer. Unterstützung bekommt das Bratwurst-Museum dabei vom Boxclub Mühlhausen. Sie kümmern sich beim Wettkampf nicht nur um die Ausstattung, sondern trainieren Kai auch im Vorfeld für den großen Kampf um die Wurst.
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Und wen wird Bayern in den Ring schicken? Das geben die Nürnberger erst am 2. September in einer Pressekonferenz in der Bratwurstküche bekannt – wer weiß, ob es dann nicht doch noch Wunsch-Kandidat Markus Söder wird. Los geht der Hauptkampf zwischen den Bratwurst-Rivalen schließlich um 20 Uhr. Und neben den obligatorischen Thüringer Rostern, werden die Nürnberger ihre Bratwurst-Version ebenfalls vor dem Kampf auf den Grill schmeißen: „Kann sein, dass man sich da schon vorab am Grillrost battelt“, sagt Mäuer schmunzelnd. Doch eines ist ihm besonders wichtig: „Das passiert natürlich alles mit einem Augenzwinkern. Wir werden drauf achten dass alles friedlich bleibt“, kündigt der Thüringer an. Na dann ist ja alles in trockenen Würsten, äh Tüchern – bleibt also nur noch abzuwarten, wer in Zukunft den Bratwurst-Gürtel tragen wird. Den gibt es neben dem Titel selbst nämlich auch zu gewinnen.




